Tierhaltung in der Diskussion
Landwirtschaft
Gesunde Tiere durch Professionalisierung
Auch die konventionelle Landwirtschaft diskutiert die Massentierhaltung, die zuletzt in den Fokus der Umweltverbände gerückt wurde. Der Veterinär hat seine Aufgabe weg von der Einzeltierbehandlung hin zur Prävention der gesamten Herde weiterentwickelt, sagte Dr. med. vet. Hans-Joachim Götz, Präsident des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (bpv). Gerade in der Veredelungswirtschaft spielen der Umgang mit den Tieren, die Haltungsbedingungen und die Qualität des Produkts eine größer werdende Rolle. Doch Verbraucher wollen auch preiswerte Produkte. Bei diesem Spagat in der Tierhaltung nehme der Tierarzt eine Schlüsselrolle ein, weil die Gesundheit der Tiere das Unternehmerkapital der Landwirte sei. Mit der Gesunderhaltung der Herde trage der Veterinär zum Wirtschaftserfolg des Betriebes bei.
Probleme sind bekannt
Die Tierärzteschaft diskutiert offenkundige
Probleme, wie das Verhältnis zwischen steigender Milchleistung und sinkender
Fruchtbarkeit bei der Kuh. Das ist nicht nur ein Themenschwerpunkt auf der
Eurotier, sondern nach Dr. Götz ein generelles Thema: Wo sind die
Leistungsgrenzen der Tiere, bei der sie noch gesund bleiben und Krankheiten
nicht über Medikamente kaschiert werden? Auch die Wurfgröße bei der Sau ist
nicht alles, wenn sie ihre Ferkel nicht alle ernähren könne. Die Tierärzte
nehmen bei diesen Themen die Rolle des Beraters auf den Betrieben ein.
Professionalisierung
Betriebliches Wachstum zeige nach
Hauptgeschäftsführer der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Reinhard
Grandke, heute den Weg in die Spezialisierung. Spezialisierung heiße dabei
Professionalisierung in der Tierhaltung, so dass die negativen Auswüchse verschwinden.