Tierschutz in der Politik

Landwirtschaft

Tierschutz in der Politik

Am Mittwoch hat der Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz den Antrag von Bündnis 90/Die Grünen zur Überprüfung der intensiven Nutztierhaltung abgelehnt.
Während die Koalition meint, der Artikel 20a im Grundgesetz räume dem Tierschutz bereits einen ausreichend hohen Stellenwert, habe der Dioxinskandal die intensive Tierhaltung erneut in Verruf gebracht, so Heinz Paula von der SPD. Hans-Michael Goldmann (FDP) und Vorsitzender des Ausschusses betonte im Vorfeld: „Fachlichkeit ist das einzige Instrument, mit dem wir für Tiere, Landwirte und Verbraucher einen Blumentopf gewinnen können.“
Franz-Josef Holzenkamp, agrarpolitischer Sprecher der CDU/CSU
begründet die Ablehnung des Antrags mit einer darin enthaltenden Unterstellung des Generalverdachts gegen Nutztierhalter. „Wir sind uns durchaus bewusst, dass die Entwicklung der Tierhaltung in einigen Regionen Deutschlands die Grenzen der gesellschaftlichen Akzeptanz erreicht hat.“ Darüber solle aber einzeln diskutiert werden. Holzenkamp verweist dabei auf die von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner angestoßene Charta für Landwirtschaft und Verbraucher sowie auf die Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Landwirtschaftliche Erzeugung und Markt“. Auch der Lenkungsausschuss Tierschutzstrategie in Niedersachsen sei der richtige Weg.

Beirat empfiehlt Tierschutzlabel

Ebenfalls am Mittwoch hat der Wissenschaftliche Beirat Agrarpolitik des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz für die Einführung eines Tierschutzlabels ausgesprochen. Unter bestimmten Bedingungen sei es ein geeignetes Instrument, Tierhaltungsbedingungen zu verbessern. So ein Tierschutzlabel sei internationale Pionierarbeit und könne vergleichbar einer Hotelklassifizierung mit Sternen die Bewertung umsetzen. Das Label sollte die gesamte Produktionskette umfassen und daher bei der Genetik des Tieres beginnen.
Ministerin Ilse Aigner würdigte den Vorschlag und will ihn die Charta Landwirtschaft einbringen.

Roland Krieg

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