Tierwohl bei Forellen

Landwirtschaft

Großer Forschungsbedarf in der Aquakultur

Die traditionellen Nutztiere stehen im Licht der Öffentlichkeit. Tierwohl ist eines der ganz großen Themen, die es vom Feld in die Bundespolitik geschafft haben. Defizite gibt es in der Aquakultur. Doch will sie eine Alternative für überfischte Meere und ein Aushängeschild für Regionalität sein.

Wie es den Forellen in den Teichen geht, ist schwer einzuschätzen. Es fehlt an Indikatoren. Die Teichwirte orientieren sich am Aussehen der Fische, am Verhalten, der Futteraufnahme und der Gewichtszunahme. Messbar einzig ist der Cortisolspiegel im Blut, der bei Mensch und Tier bei Stress ausgeschüttet wird.

Allerdings ist Cortisol als Stressmarker wenig geeignet, weil die individuellen Schwankungen zwischen den Tieren sehr große sind. Forschung zu Stressresistenz und -adaption der Christian-Albrecht Universität Kiel zeigen, dass Futteraufnehme und Gewichtszunahme bessere Parameter bleiben. Alternative Marker könnten eine Zukunft haben, sind derzeit aber noch nicht valide. Einige Stressmarker werden in Clusteranalysen untersucht.

Generell ist das Tierwohl bei Forellen eng mit dem Haltungssystem verknüpft, zu dem vor allem die Besatzdichte zählt. Die Besatzdichte muss schon bei der Aufzucht stimmen. Zweiter Punkt ist das Futter. Fischmehl steht in der Kritik, weil es ebenfalls erzeugt werden muss. Vermehrt wird Sojaeiweiß eingesetzt. Dabei darf der Gesamtbedarf an Energie und Protein nicht gesenkt werden. Dennoch wuchsen Forellen langsamer, je mehr Soja verfüttert wird. Forellen können chronische Durchfälle bekommen. Sojabohnenmehl begünstigt Darmentzündungen.

Lesestoff:

Das Portal oekolandbau.de verweist auf die Basisstudie der CAU und auf weitere Forschungen zum Thema Tierwohl in der Teichwirtschaft: https://www.oekolandbau.de/landwirtschaft/tier/spezielle-tierhaltung/fische/forschungsprojekte-rund-um-die-aquakultur/

roRo, VLE

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