Tierwohl branchenweit

Landwirtschaft

Branchenweite Initiative für mehr Tierwohl vereinbart

Vertreter der Land- und Fleischwirtschaft sowie des Lebensmitteleinzelhandels haben sich am Donnerstag auf eine Brancheninitiative Tierwohl geeinigt, die ab 2014 teilnehmenden Landwirten im Bereich Schweine, Hühnchen- und Putenmast den Mehraufwand für Haltungsverfahren oberhalb des gesetzlichen Mindeststandards entlohnen will. Dieser Mehraufwand wird vom Lebensmittelhandel bewältigt und zusätzlich zum Marktpreis bezahlt.

Der Deutsche Raiffeisenverband begrüßt die Vereinbarung als wegweisenden Schritt zur Umsetzung von Tierwohlkriterien. Bauernpräsident Joachim Rukwied glaubt, dass gegenüber den bisherigen Tierwohlkennzeichen eine höhere Marktdurchdringung erreicht werden kann.

Die Ausgestaltung und Umsetzung wird noch schriftlich fixiert. Zunächst müssen die verbindlichen Vereinbarungen dem Bundeskartellamt vorgelegt und genehmigt werden.

Während die Fleischbranche das Thema Tierwohl umsetzt und auf Verbraucherwünsche reagiert, gibt es Kritik an einer weiteren Hermesbürgschaft der Bundesregierung über 35 Millionen Euro für eine Mastanlage für 860.000 Enten in der Ukraine. Friedrich Ostendorff, agrarpolitischer Sprecher von Bündnis 90 / Die Grünen wirft Wirtschaftsminister Rösler „Gleichgültigkeit gegenüber tierquälerischen Haltungsformen vor“.

Schweine sind keine Enten. Aber: Die deutschen Fleischbranche beklagt sich über höhere Standards gegenüber dem Ausland, deren Umsetzung kaum finanziell entlohnt wird. Die Bundesregierung hingegen fördert parallel aktiv Billigfleisch der ausländischen Konkurrenz.

Roland Krieg

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