Tierwohl ist marktfähig

Landwirtschaft

Westfleisch hält „Aktion Tierwohl“ für ausbaufähig

Nachdem mehrere Tierwohl-Label der Politik gezeigt haben, dass die Praxis beim Tierschutz weiter als die Gesetzgebung ist, legte Egbert Klokkers, Prokurist Vertriebsleitung international bei Westfleisch, auf der Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) nach: „Tierwohl ist verkaufbar“ teilt die ISN mit. Für die „Aktion Tierwohl“ der Westfleisch werden derzeit 10.000 Schweine in der Woche geschlachtet. 146 Betriebe liefern derzeit, 20 weitere wären mit 140.000 Schweinen sofort lieferfähig. „Mit geringem Aufwand könnten noch mal 30 Betriebe mit jährlich 120.000 Schweinen zugeschaltet werden“, so Klokkers. Die teilnehmenden Betriebe erhalten drei Euro pro Schwein zusätzlich.

Kritik äußerte Klokkers an den Berufskollegen, die ihre Sauenhaltung noch immer nicht auf Gruppenhaltung umgestellt haben. Deutschland droht ein Vertragsverletzungsverfahren der EU. Diese Betriebe schadeten dem Schweinefleischabsatz in Deutschland und Europa.

Die Engländer forcieren derweil ihre Kampagne für britisches Schweinefleisch, das bereits seit 12 Jahren nach aktueller europäischer Gesetzgebung produziert wird. In den Zeitungen Sun, Mail, Guardian, Telegraph and Times erscheinen diese Woche vierfarbige halbseitige Anzeigen mit dem Motto „Give a Fork about your Pork“. Damit wirbt die National Pig Association für heimisches Schweinefleisch mit einem roten Traktor als Logo. Die Werbung wird auch beim WM-Qualifikationsspiel zwischen England und Montenegro mit voraussichtlich zehn Millionen Zuschauern geschaltet.

Lesestoff:

Der Wettbewerb um das Tierwohl-Label läuft

roRo

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