Tilly Metz leitet ANIT-Ausschuss in Brüssel

Landwirtschaft

Abgeordnete für Sonderausschuss Tiertransporte stehen fest

Tilly Metz, Europaabgeordnete aus Luxemburg

In der vergangenen Woche wurden im Europäischen Parlament einige Sonderausschüsse besetzt. Einer davon untersucht die Bedingungen für die Tiertransporte. Dem „Animal Transport Inquiry Commitee“ (ANIT) steht die Luxemburgerin Tilly Metz von den Grünen vor. Sie will den Fokus auf die offensichtlichen Widersprüche und Politikmängel legen. Ein Jahr haben insgesamt 30 Abgeordnete Zeit, die Regulierung für Tiertransporte innerhalb der EU und in Drittstaaten zu untersuchen.

Dazu gehört auch eine Prüfung, welche Mitgliedsländer welche Regeln in nationales Gesetz umgesetzt haben und von der Kommission entsprechend gedrängt werden, Lücken zu schließen. „Ich bin sehr glücklich und fühle mich geehrt, zur Vorsitzenden gewählt worden zu sein“, sagte Metz. Der Ausschuss wird nicht bei null anfangen. Das Europaparlament hatte im vergangenen Jahr bereits einen Bericht über Tiertransporte in der EU vorgelegt [1].

Der Sonderausschuss wird prüfen, ob es Einzelfälle sind oder systematisches Fehlverhalten ist, was die Branche immer wieder in die Schlagzeilen bringt. Am Ende sollen eine bessere Umsetzung der Richtlinien und eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten stehen. Für Länder mit laschen Kontrollen werden Sanktionen festgelegt.

Im Fokus stehen Langzeittransporte, Verzögerungen beim Transport und die Transportfähigkeit der Tiere. Die CSU-Politikerin Marlene Mortler ist neben Anja Hazekamp aus den Niederlanden (Partei für die Tiere), dem Sozialdemokraten Mohamed Chahim (NL) und dem Liberalen und Neuparlamentarier Martin Hojsik sind Stellvertreter der Lehrerin Metz. Mitte Oktober wird es die erste reguläre Sitzung geben.

Chahim lebt in Nord-Brabant fordert die Einhaltung der Tierrechte inklusive der Transportzeiten. Verstöße sind nicht mit dem ethischen Code vereinbar. Die Richtlinie ist seit 2007 in Kraft und habe bereits Verbesserungen gebracht. Nach Chahim fehlen essentielle Regeln für die Umsetzung und überlassen einen breiten Interpretationsspielraum.

Lesestoff:

[1] Verschärfung der Kontrollen von Tiertransporten: https://herd-und-hof.de/landwirtschaft-/tiertransporte-vor-politischem-umbruch.html

Beim Tierschutz gibt es keinen Binnenmarkt: https://herd-und-hof.de/landwirtschaft-/beim-tierschutz-gibt-es-keinen-binnenmarkt.html

Roland Krieg; Foto: EU-Parlament

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