Tipps für Landwirte für Imker

Landwirtschaft

Landwirte und Imker Hand in Hand

Bauern und Imker müssen nicht feindlich gegenüber stehen. Der Sächsische Landesbauernverband und der Sächsische Imkerverein zeige, wie es Hand in Hand geht. Die Devise lautet: „Miteinander und nicht übereinander zu reden.“ Vielfach helfen einfache, aber wirkungsvolle Maßnahmen:

Rapsblütenbehandlung

Ein direkter Kontakt mit Pflanzenschutzpräparaten ist für die Bienen generell gefährlich. Auch mit den für Bienen ungefährlichen B4 Präparaten benetzte Tiere verlieren ihren stockspezifischen Geruch und werden von ihren eigenen Artgenossen am Flugloch als fremde Eindringlinge abgewehrt bzw. abgestochen. Das können Landwirte berücksichtigen, wenn die notwendigen Pflanzenschutzmaßnahmen in der Rapsblüte möglichst in die Abendstunden, nach 18.00 Uhr, verlegt werden. Nektar und Pollen sind dann abgesammelt. Die ausgebrachten Wirkstoffe können über die Nachtstunden in das Pflanzengewebe eindringen oder oberflächlich in der Wachsschicht stärker fixiert werden, bis am nächsten Tag die Bienen wieder mit Sammeln beginnen. Wanderimker können sich mit Landwirten abstimmen, geeignete Standorte für Wanderwagen sowie Bienenbeuten festlegen und erst nach der Pflanzenbehandlung zu den blühenden Rapsfeldern wandern.

Bienenschutz beim Mulchen und Mähen

Schnellrotierende Mähgeräte können viele der erfassten Bienen töten. Das Mulchen oder Mähen sollte deshalb vorzugsweise nach der Blüte, aber vor Eintritt der Samenreife und möglichst an kühleren oder bedeckten Tagen, an denen kein oder nur geringer Bienenflug herrscht, erfolgen.

Blühstreifen und Blühflächen – ein Paradies für Bienen und Wildinsekten

In intensiv genutzten Feldfluren fehlen vielen Insekten, besonders im Sommer, geeignete Blühpflanzen, die ihnen ausreichend Nahrung bieten. Durch die Anlage von Blühstreifen und Blühflächen kann der Landwirt aktiv zum Überleben vieler Insekten und damit auch zum Erhalt der heimischen Bienen einen wertvollen Beitrag leisten. Der Sächsische Landesbauernverband e.V. und der Landesverband Sächsischer Imker e.V. fordern deshalb für die ab 2015 beginnende Förderperiode eine wirksame Unterstützung im Rahmen der Agrar- und Umweltmaßnahmen. Der Freistaat Sachsen beabsichtigt deshalb das Anlegen von Blühstreifen und Blühflächen künftig mit 911 Euro je Hektar angelegter Fläche zu unterstützen.

Rund 38.000 Bienenvölker in Sachsen dienen dem Erhalt der biologischen Vielfalt und der Sicherung sowie Steigerung von Erträgen in der Landwirtschaft.

SLB / roRo

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