Trockenheit, Hitzewelle und Dürre

Landwirtschaft

EU-Kommission senkt die Ernteprognose

Der aktuelle Vegetationsbericht der EU-Kommission wird von den drei Worten Trockenheit, Hitze und Dürre dominiert. Rund um das Mittelmeer mit Ausnahme der italienischen Stiefelspitze und Griechenland sind von einer Hitzewell getroffen. Der Norden Spaniens und Italiens weist wie auch weite Teile der Ukraine bereits eine Dürre aus. Südosteuropa, Südfrankreich und ein breiter Streifen vom Saarland bis nach Ostdeutschland haben erhebliche Regendefizite.

In diesen Regionen sind die Winterfrüchte von in ihrem Wachstum begrenzt. Die Ernteaussichten für Weichweizen, Hartweizen und Wintergerste werden zum dritten Mal hintereinander in der Monatsprognose nach unten korrigiert – und befinden sich leicht unterhalb des Fünf-Jahres-Durchschnitts. Ein Prognoseplus gegenüber dem 5-Jahres-Ertrag gibt es bei Roggen, Triticale, Mais, Kartoffeln, Zuckerrüben und Sojabohnen.

Die Tageshöchsttemperaturen liegen im Mai zwei Grad Celsius über dem Langzeitwert von 1991 bis 2021. In Spanien und im europäischen Teil Russlands liegen die Werte sogar vier Grad über dem Durchschnitt. In den Regionen fiel auch nur die Hälfte des üblichen Niederschlages.

Der Wärme- und Niederschlagstrend wird sich auf der iberischen Halbinsel, Italien, Rumänien und dem Balkan im nächsten Quartal fortsetzen. Davon betroffen sind auch die Anbaugebiete in Nordafrika. Vegetationsschäden sind bislang erst in Südosteuropa, der Ukraine und in der Türkei sowie in Marokko zu sehen.

Ähnliches gilt auch für das Grünland. In Nordostdeutschland liegt die Vegetationsproduktivität bereits unter dem Jahresdurchschnitt.

Reis

Die Aussaat von Reis in den Hauptanbaugebieten in Frankreich, Griechenland,  Italien und Spanien wurde zeitgerecht absolviert. Mit 6,8 Tonnen Reis pro Hektar liegt der europäische Durchschnittsertrag ein gutes Prozent über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt. Die regionalen Entwicklungen sind von den weiteren Witterungsbedingungen abhängig. Als Beispiel darf Frankreich gelten. Wo Bewässerung möglich ist, liegen die Ernteerwartungen im Durchschnitt, sind aber bei anhaltender Wasserknappheit bedroht.

Roland Krieg

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