Trumps Steuerpolitik und globale Geldflüsse

Landwirtschaft

Trumps Steuerpolitik beeinflusst globale Direktinvestitionen

FDI

Ausländische Direktinvestitionen (FDI) begünstigen die wirtschaftliche Entwicklung in Schwellenländern. Sie können Entwicklungsländern hilfreich sein und sind wichtiger Bestandteil von Investitionen in Industrieländern. FDI sind Vermögensanlagen von Unternehmen im Ausland und einer der wichtigsten Faktoren für die ökonomische Verflechtung der Weltwirtschaft. Horizontale FDI bilden sich in der Gründung von Tochterunternehmen in anderen Ländern ab, vertikale FDI sind Auslagerungen von Produktions- und Dienstleistungsprozessen.  FDI ist das private Kapital, das der öffentlichen Entwicklungsfinanzierung die Erfüllung der Agenda 2030 helfen muss, das sein eigenes Volumen viel zu klein ist. Der Fluss von Auslandsinvestitionen kann mit der Festlegung von Produktionsstandards begleitet werden.

Rund die Hälfte der FDI geht in Entwicklungsländer und ein stetig steigender Großteil nach Asien. Seit der Finanzkrise stagniert der Anteil der Auslandsinvestitionen. Im Jahr 2014 waren es 1,23 Billionen US-Dollar. Vor er Krise noch zwei Billionen. Seit 2012 gehen mehr FDI in Entwicklungs- als in Industrieländer.

Trump beeinflusst die Hälfte der globalen FDI

Der am Montag vorgestellte Global Investment Trend Monitor der UNCTAD hat die Auswirkungen der im Dezember beschlossenen Steuerreform des US-Präsidenten Donald Trump analysiert. Nach James Zhan, Investment-Direktor der UN-Organisation für Handel und Entwicklung rechnet mit Kapitalflüssen in Höhe von zwei Billionen US-Dollar in die USA. Die USA hat im Dezember ihr gesamtes Steuersystem geändert Amerikanische Unternehmen brauchten im Ausland nur die dortigen Einnahmen zu versteuern. Erst wenn sie Geld in die USA zurückbrachten, wurden auch Abzüge für den amerikanischen Fiskus fällig. Im Dezember wurde der US-Steuersatz von 35 auf 21 Prozent gesenkt. Und Rückflüsse werden mit zehn Prozent auf zehn Jahre verteilt verrechnet. Die Steuerreform übe auch eine Anziehungskraft für ausländische FDI aus.

Die US-Steuerreform beeinflusst direkt die Inlandsgelder amerikanischer Firmen und deren Auslandsgelder. Beides zusammen stellt rund die Hälfte der weltweiten FDI. Gleichzeitig liegt die Hälfte des globalen Volumens in Entwicklungsländern. Zwischen 2004 und 2016 sind die im Ausland verbliebenen amerikanischen Gewinne von 486 auf 3,251 Milliarden US-Dollar angestiegen. Die meisten US-Gelder befinden sich in den Niederlanden (15 Prozent), in Großbritannien (12 Prozent) und Luxemburg (11,4 Prozent). Der Fluss des amerikanischen Geldes werde sich auf die Finanzen der anderen Unternehmen auswirken.

Welche Auswirkungen auf die Entwicklungsländer bestehen, müsse abgewartet werden, sagte UNCTAD-General-Sekretär Mukhisa Kituyi. „Entwicklungsländer brauchen reale Investitionen in Produktionsstätten und keine im Ausland geparkten Gelder.“ Der Zwischenbericht fürchtet, dass die US-Auslandsunternehmen weniger verdienen und Fusionen auf den Auslands-Märkten ansteigen. Für die USA allerdings werden mehr Investitionen erwartet.

Die UNCTAD muss aber Unsicherheiten in der Analyse einräumen. Wie genau sich der Kapitalrückfluss und die Investitionen in den USA entwickeln steht erst nach weiteren Details der Steuerreform fest. Gleichzeitig hat China die Anreize für ausländische FDI auf seinem Territorium erhöht. Außerdem befindet sich die Weltwirtschaft in einer Erholungsphase. Dort wo kräftig gehandelt werden kann, wird auch Kapital hinfließen.

Lesestoff:

www.unctad.org

Roland Krieg; Grafik: UNCTAD World Investment Report 2015, S. 49

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