TTP macht Ketchup billiger

Landwirtschaft

Neukonfiguration der Wertschöpfungsketten durch TTP

Die aktuelle Studie der UN-Welthandelsorganisation UNCATD sagt preiswerteren Ketchup für die USA aus Chile voraus. Rund 12 Prozent Preisvorteil sollen drin sein, wenn auch eine ganzheitliche Bewertung eines Abkommens kaum möglich sei.

UNCTAD hat das Trans Pacific Partnership (TTP) Agreement begutachtet, dass im Februar 2016 zwischen den USA, Australien, Brunei, Kanada, Chile, Japan, Malaysia, Mexiko, Neuseeland, Peru, Singapur und Vietnam vereinbart wurde und noch ratifiziert werden muss. Dieses hängt unter anderem auch von dem Ausgang der US-Wahlen in den USA ab.

„Das TTP kann mehr als alle vorherigen Handelsabkommen die Wertschöpfungsketten in der Lebensmittelverarbeitung neu konfigurieren und neue Dynamiken hervorrufen“, so der Bericht. Der Handel mit landwirtschaftlichen Produkten kann den größten Nutzen durch das Abkommen erzielen, wenn auch die Regeln über Nahrungsmittel die komplexesten im ganzen Verhandlungspaket sind.

Eine Flasche Ketchup dient der Analyse als Beispiel. Die Autoren verglichen einen chilenischen Ketchup-Hersteller vor und nach Abschluss des TTP-Abkommen, der seine Ware auf dem nordamerikanischen Markt unterbringen will. Der Ketchup besteht aus Tomaten, Zucker und Essig.

Da die US-Amerikaner und Kanadier Maissirup dem Zucker vorziehen, muss der chilenische Ketchup-Hersteller sein Rezept ändern. Alleine das mache den Verkauf in die USA durch Zollvermeidung durch Nicht-Verwendung von Zucker in die USA um sechs Prozent, in Richtung Kanada sogar um 12,5 Prozent preiswerter.

Die gleiche Firma könnte den Ketchup auch nach Japan verkaufen wollen. Ohne Änderung der Rezeptur. Die japanischen Ketchup-Hersteller allerdings werden den Zoll auf Zucker so lange als möglich hoch halten wollen, um wettbewerbsfähig zu sein. Sind aber gleichzeitig auf den Import von preiswertem Zucker angewiesen.

Im Bereich der Ursprungsangaben hat das TTP eine vereinfachte Version gewählt, die allen TTP-Ländern die Einhaltung ermöglicht. Länder außerhalb des TTP-Raumes werden im Handel schwächer gestellt, schreibt Autor Clemens Boonekamp, der früher Landwirtschaftsdirektor bei der WTO war. Für ärmere Länder wie Laos und Vietnam werde der Handel erschwert.

Lesestoff:

www.unctad.org

UNCTAD „Exploring new trade frontiers“ Viewing the Trans-Pacific Partnership Agreement through an Agriculktural lense” 2016

UNCTAD “The political economy of Trans Pacific Partnerchip”, 2016

Roland Krieg

Zurück