Türkei verliert Kirschenexporte nach China
Landwirtschaft
China bemängelt Qualität türkischer Kirschen
Im vergangenen Jahr hat die Türkei 190.000 Tonnen Kirschen im Wert von 1,4 Milliarden US-Dollar nach China geliefert. Ende Juli ist Schluss gewesen. Der Zoll in Shanghai hat Fachberichten eine entsprechende Nachricht an Fruchtimportunternehmer versandt, berichten Fachmedien. Offenbar geht der Importstopp auf die Entwicklung von Schädlingen in den Kirschenlieferungen zurück. Das haben Inspektions- und Quarantänelieferungen festgestellt.
Die Gesamternte in der Türkei umfasst 500.000 Tonnen Kirschen. Was China nicht mehr abnimmt, muss jetzt auf anderen Märkten untergebracht werden. Der Kirschenanbau findet noch überwiegend auf Kleinbetrieben statt und erfordert sehr viel Handarbeit. Nach Deutschland kommen auch Bio-Kirschen. Türkische Kirschen sind in Deutschland bekannt. Zu Beginn dieser Saison kam konventionelle Ware zu Preisen um 5,50 pro Kilo nach Deutschland in der Hochsaison sind es weniger als 3,90 Euro. Verbraucher zahlen derzeit um die 4,40 Euro pro Kilo Kirschen. Aus dem Alten Land bei Hamburg hingegen müssten Kirschen für knapp 10 Euro im Handel angeboten werden, um kostendeckend zu sein.
Wohin die der Rest von 190.000 Tonnen China-Kirschen geht, ist noch offen. In diesem Jahr haben die Türken erstmals Dänemark und Norwegen beliefert. Es muss nicht alles nach Deutschland kommen.
Aber: Es gibt lediglich 5.500 Hektar Anbaufläche in Deutschland. Je nach Ernteverlauf reicht das für einen Selbstversorgungsgrad zwischen 30 und 50 Prozent, weiß die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Was fehlt wird überwiegend aus der Türkei und den Italien angeliefert.
Roland Krieg
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