Überblick auf die ASP in China

Landwirtschaft

Wie wird sich Chinas Schweinebestand entwickeln?

Die Schätzung des Schweinebestandes in China geht für 2019 von einem Verlust von 21 Prozent der Tiere aus. Dennoch wird die vorhandene Proteinfuttermenge nicht für alle Tröge ausreichen. Die Vorhersage für den Schweinesektor sind widersprüchlich. Auch in China sinkt der Verzehr von Schweinefleisch, der Import nimmt zu. Die Chinesen weichen auf andere tierische Produkte aus und bevorzugen derzeit vor allem Geflügelfleisch. Dennoch gibt es kein akutes Defizit an Schweinefleisch. Die rund sechs Millionen Tonnen Verlust an Schweinefleisch werden noch von gelagerten Mengen in Höhe von drei bis fünf Millionen Tonnen gedeckt.  Eng wird es wohl zum chinesischen Neujahrfest im Januar 2020. Bis dahin steige der Importbedarf an anderen tierischen Proteinen, schätzt das amerikanische Landwirtschaftsministerium.

Früher oder später wird sich der Schweinesektor in China erholen müssen. Das hänge von zahlreichen Faktoren ab. Einmal, wie Chinas Politik auf das für den Menschen ungefährliche Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) regiert, wie erfolgreich Bemühungen für einen Impfstoff sind, vom Schweinepreis sowie der Wiederherstellung der industriellen Verarbeitungsindustrie. Zusätzlich muss China die Biosicherheit der Betriebe erhöhen. Was China importieren kann, hängt von der globalen Verfügbarkeit von Schweinefleisch und anderen tierischen Proteinquellen ab.

Wie sich die dramatische Situation verändert ist schwer vorherzusagen. Möglicherweise wird sich der Schweinebestand in China im Jahr 2020 weitgehend stabilisieren und jährlich lediglich um zehn Prozent reduzieren. Das führe in China zu einer um acht Prozent verringerten Schweinefleischproduktion auf 44,2 Millionen Tonnen.

Eine Rückkehr auf den alten Schweinebestand scheint langfristig ausgeschlossen. Dazu habe China 2018 zu viele Zuchtsauen verloren. Die Struktur wird sich hin zu weniger, aber größeren Beständen mit hoher Biosicherheit verändern. Möglich ist, dass Schweinefleisch in den kommenden Jahren seinen Anteil am Fleischmarkt dauerhaft verloren hat.

Sollten sich Schweinefleischimporte und Verbrauch in China einpendeln, dürfe da nicht mit einer Kontrolle über das ASP-Virus gleich gesetzt werden. Ohne Impfstoff wird das Virus wegen der zahllosen Hinterhofhaltung lange Zeit in China kursieren. Das bedroht die Nachbarländer und kann deren Aufwände gegen die ASP unterminieren und zeiht ganz Südostasien in Mitleidenschaft.

Roland Krieg

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