Uneins über Waldstrategie

Landwirtschaft

Waldstrategie zwischen Ökonomie und Ökologie

Im Agrarausschuss wurde am Mittwoch über die Waldstrategie 2020 diskutiert. Die Gegensätze verlaufen weiterhin zwischen Ökonomie und Ökologie.

Nach Philipp Freiherr zu Guttenberg von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände könne ein Wald nur dann seine an ihn gerichteten Anforderungen erfüllen, wenn er nachhaltig bewirtschaftet werde. Rund 170 Milliarden Euro werden jährlich durch den Wald umgesetzt, von denen auch die zwei Millionen privaten und kommunalen Waldbesitzer profitieren. Allerdings verhinderten die selbst gestellten Ziele in der Biodiversitätsstrategie, die volle Ausnutzung der Holzreserven, weil fünf Prozent der Waldfläche bis zum Jahr 2020 in ein Naturwalderbe überführt werden sollen.

Hubert Weiger, Präsident des BUND hingegen hält genau das für notwendig, weil gerade die Tiere, die auf alte Wälder angewiesen sind, immer mehr verschwinden. In der Waldstrategie würde der Wald zu einseitig auf seine Nutzfunktion reduziert und damit auch seine Funktionalität als CO2-Senke verlieren.

Der Wald besitzt auch eine soziale Funktion, die oftmals unterschätzt werde. „Die Personaldichte in der Forstwirtschaft nimmt stetig ab“, beklagte Hans Jacobs vom Bund Deutscher Forstleute. Personalabbau mache auch der Holzindustrie zu schaffen, ergänzte Lars Schmidt vom Bundesverband Säge- und Holzindustrie.

Außerdem beklagte Schmidt, dass der Waldumbau zu mehr Laubbaumbestand einen „dramatischen Rückgang von Nadelholzflächen“ mit sich bringe. Da ein großer Teil der Produkte auf Nadelholz basieren, sollte aus wirtschaftlichen Gründen ein ausgewogenerer Rohstoffmix im Wald heranwachsen.

roRo (mit hib)

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