Unkräuter zu Tode streichen
Landwirtschaft
BBA gibt Zulassung für "Rotofix"
>Nicht nur Landwirtschaft oder Gartenbauer diskutieren über die effektive Bekämpfung von Unkräutern. Die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) tagte noch im letzten Jahr mit Vertretern von Gemeinden und Kommunen, die jährlich beträchtliche Mittel aufwenden, um den robusten Invasoren auf Plätzen, Gehwegen und an Straßenrändern Herr zu werden.Mechanisch oder thermisch?
"Welche Methode eingesetzt wird, hängt nicht von den Unkrautarten, sondern auch von der Beschaffenheit der Fläche und den Umweltbedingungen ab", erklärte Dr. Arnd Verschwele vom Institut für Unkrautforschung der BBA. Auf kurze Sicht wären die Wissenschaftler schon zufrieden, wenn die chemischen Unkrautbekämpfungsmittel wohldosiert und so ausgebracht würden, dass sie nicht ins Grundwasser gelangen. So bietet sich zur Unkrautbekämpfung auf versiegelten Flächen das Walzenstreichgerät "Rotofix" an, das an der BBA geprüft und zugelassen wurde.
Bei dieser Neuentwicklung sorgt eine knapp über den Boden geführte Walze dafür, dass nur die Pflanzen benetzt werden und das Herbizid nicht wie beim herkömmlichen Spritzen auf die komplette Fläche gelangt. Die Prüfung des Gerätes hat ergeben, dass das Risiko einer Abschwemmung in die Kanalisation bei sachgerechter Anwendung weitgehend ausgeschlossen wird. In Braunschweig wird das Verfahren bereits eingesetzt.
"Jede der derzeit diskutierten Maßnahmen zur Unkrautbeseitigung hat Stärken und Schwächen", erklärte Verschwele. Herbizide sind effektiv, aber viele Kommunen möchten aus Umweltschutzgründen darauf verzichten. Die mechanische Bekämpfung oder der Einsatz alternativer thermischer Methoden ist teuer und aufwendig. "Langfristig wird sich der größte Erfolg dann einstellen, wenn man mehrere Verfahren kombiniert."
Clean Region
Um den Städten und Gemeinden praktikable und wirtschaftliche Lösungen empfehlen zu können, sucht die BBA nach einem geeigneten Methodenmix. In dem Projekt CleanRegion sind 22 Partner aus sieben EU-Ländern an der Suche gemeinsam beteiligt.
Dabei geht es vor allem auch um Methoden, die mit Wasserdampf (Weedcleaner) oder heißem Wasserschaum (Waipuna) arbeiten. Weiterhin werden ein Abflammgerät und eine so genannte Wildkrautbürste getestet. In diesem Jahr gehen die Versuche weiter.
Im Internet gibt es weitere Informationen unter www.cleanregion.dk.
roRo