„Unter die Flossen gegriffen“
Landwirtschaft
Fischartenschutz in Schleswig-Holstein
Rund 1,5 Millionen Euro hat das Landwirtschaftsministerium Schleswig-Holstein für die nächsten vier Jahre für den Fischartenschutz zur Verfügung gestellt. „Wir werden den Fischen noch viele Jahre quasi unter die Flossen greifen müssen, um Defizite in unseren Gewässern auszugleichen“, sagte Agrarministerin Dr. Juliane Rumpf. Ziel sind intakte Flüsse, in denen die Fische sich wieder selbstständig vermehren können und das Land auf Besatzmaßnahmen verzichten kann. Seit 30 Jahren wendet Schleswig-Holstein hohe Summen dafür auf, die sich aus der Fischereiabgabe der Angler und Fischerei selbst finanziert.
Verbaut
Es geht vor allem um Forellen, Aale und die Große Maräne.
Ursprünglich waren die gefällereichen Flüche und Bäche mit Bach- und
Meerforelle gut besiedelt. Durch Ausbaumaßnahmen, Begradigung, Einbau von
Absturzbauwerken, Veränderungen am Gewässerumfeld und massive Sedimenteinträge
sind die Laichplätze der Fische verschwunden, in schlechtem Zustand oder nicht
mehr erreichbar.
Die künstliche Erbrütung für den Besatz von Jungfischen
kann die im Freiland ausbleibende Fortpflanzung ausgleichen, teilt das
Ministerium mit. Parallel werden aber auch Gewässer renaturiert und
Wasserhindernisse abgebaut, um dem natürlichen Besatz wieder eine Chance zu
geben. Unterstützung für diese Tätigkeit kommt durch die
EU-Wasserrahmenrichtlinie, die Flüsse und Seen wieder in einen guten
ökologischen Zustand bringen will.
roRo