Unterschriften für Aigner
Landwirtschaft
Landesbauernversammlung Bayern
Am Montag hat der
Bayerische Bauernverband auf seiner Delegiertenversammlung Bundeslandwirtschaftsministerin
Ilse Aigner mehr als 15.000 Unterschriften gegen den „Landfraß“ überreicht. In
Bayern gehen täglich 20 Hektar landwirtschaftliche Fläche verloren und ist der
Entzug sogar um 27 Prozent angestiegen. Seit 1970 sind rund 500.000 Hektar
nicht mehr verfügbar und der Landesbauernverband fürchtet, dass auf Grund der
Energiewende noch einmal 400.000 Hektar Ausgleichsfläche notwendig werden. „Eine
derartige Verschwendung von Ressourcen können wir uns nicht leisten“, sagte der
bayerische Bauernpräsident Gerd Sonnleitner. Fläche sei nicht beliebig
vermehrbar.
Vor diesem
Hintergrund kritisierte Sonnleitner auch das „Greening“ der europäischen
Agrarpolitik. Die sieben Prozent ökologische Vorrangfläche bezeichnete er als
Stilllegung und als nicht hinnehmbar. In Bayern würden dann 100.000 Hektar für die
Nahrungs- und Energieproduktion fehlen.
Ein weiteres Thema
war die Patentierung von Pflanzen und Tieren. Sonnleitner lehnt diese ab: „Während
das Europäische Patentamt die Entscheidung über Biopatente vor sich hinschiebt,
haben wir sie im Bayerischen Bauernverband längst gefällt: Keine Patente auf
Tieren und Pflanzen.“ Aigner solle sich auf dem Rechtsweg für ein Verbot von
Patenten einsetzen. Nur wenn das gelänge, „können wir eine Monopolisierung von
Saatgut und Lebensmitteln verhindern.“
Jubiläumsjahr der GAP
Im nächsten Jahr
feiert die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ihr 50-jähriges Bestehen. Aigner
betonte die Bedeutung der GAP: „Sie hat maßgeblich dazu beigetragen, dass
Europa in Wohlstand und ohne Sorge um das tägliche Brot zusammengewachsen ist.“
Umso wichtiger sei es, die GAP „auch weiterhin zukunftsfest zu gestalten“. Sie
versprach sich in Brüssel für die Interessen der Bauern und Verbraucher
einzusetzen. Sowohl im „Kampf gegen den Klimawandel oder die Versorgung der
Bevölkerung mit sicheren, bezahlbaren Lebensmitteln und Bioenergie.“ Für die
GAP ab 2004 stehe eine „heiße Phase harter Verhandlungen“ an.
Aigner sieht in
Brüssel noch viele ungenutzte Möglichkeiten, das Dickicht von Vorschriften abzubauen.
Zu den verlässlichen Rahmenbedingungen der Bauern gehöre auch der Abbau von
Bürokratie.
roRo