UPL und Arysta fusionieren

Landwirtschaft

Mega-Pflanzenschutzdeal in Indien

Arysta Life Science aus Düsseldorf ist vor allem vielen Obstbauern bekannt. Die Firma mit einer breiten Palette an Pflanzenschutzlösungen tritt regelmäßig auf der Fruit Logistica auf und enstand aus der Fusion mit Chemtura Agrosolutions und Agriphar. Jetzt hat das Unternehmen den Verkauf des Segmentes Agricultural Solutions an UPL bekannt gegeben.

Es begann mit Streichhölzern

1969 wurde die schwedische Streichholzfabrik Wimco auf den indischen Hersteller von rotem Phosphor aufmerksam, der den Zündstoff für die Hölzchen produzieren sollte. Vier Jahre lang baute der mit einer Goldmedaille gekürte Chef Rajjubhai Shroff die Firma zur United Phosphorus Limited aus (UPL). Das Unternehmen produzierte 1976 das erste Pflanzenschutzmittel und ging auch gleich in den Export. 1994 trat UPL mit der Akquise der britischen MTM Agrochemical erstmals in Europa auf und hat sich mit der Erweiterung auf den landwirtschaftlichen Sektor heute einen Namen mit Pflanzenschutzmittel und Hybridsaatgut gemacht. Mit Arysta steigt UPL für 4,2 Milliarden US-Dollar zu einem global Player auf dem Markt für Pflanzenschutzmittel auf. Mit einem Umsatz von 2,7 Milliarden US-Dollar ist das Unternehmen mit Sitz in Mumbai in mehr als 130 Ländern aktiv. „New UPL“ rückt mit dem Deal beim Umsatz auf Platz fünf vor.

TOP Pflanzenschutzmittelhersteller

UPL hat 2009 ein Modell in Indien und Afrika entwickelt, bei dem Bauern in einem Geschäft „Unimart“ neben den Produkten von UPL auch eine Pflanzenschutzberatung erhalten. In Lateinamerika versucht UPL Betreibern von Bananenplantagen mit integrierten Schutzmechansimen, wie Zugang zu Wettervorhersagen sowie Dokumentationen über Behandlungseinsätze, über die Fragilität einer Monokultur hinweg zu helfen. In Brasilien hält „UPL Mais Terra“ Feldtage mit neue Sorten und Anbautechniken ab.

Die nach wie vor größte Produktionsstätte wurde 1994 gegründet. Die Fabrik in Jhagadia am Narmada Fluss im Nordwesten Indiens produziert heute rund 125.000 Tonnen Pflanzenschutzmittel und 115.000 Tonnen Spezialchemie.

Synergien

„New UPL“ bietet jetzt rund 13.000 Produkte an und nimmt 4,67 Milliarden US-Dollar Umsatz ins Visier. Die Akquisition hat den Anteil des Europageschäftes von UPL von ehemals 13 auf 24 Prozent fast verdoppelt. Lateinamerika bleibt mit 34 Prozent der größte Markt. Der Anteil von Herbiziden, Insektiziden und Fungiziden ist nahezu gleich. Drei Prozent der Mittel sind ökologisch.

Für Jaidev Shroff scheint ein Traum in Erfüllung gegangen zu sein. Der Familiennachfolger des Gründers und Geschäftsführer von UPL sagte in der Telefonkonferenz über die Akquise, dass seine Firma bereits seit zehn Jahren an Arysta interessiert ist. UPL zeigte bereits im Geschäftsjahr 2007/08 ein Kaufinteresse, als die Düsseldorfer sich anboten. Trotz wechselnder Geschäftsbeziehungen hatte das Interesse nie nachgelassen.

In Osteuropa beispielsweise hat UPL Produkte registriert, aber keinen wirklichen Marktzugang. Über Arysta wird sich das ändern. Shroff sieht vom Arysta-Management bis zum Arysta Portfolio ausschließend ergänzende Synergien.

Roland Krieg Grafik: UPL 2018

Europazahlen am 06.08.2018 verdeutlicht, dass sich die Prozentanteile auf das Gesamtgeschäft der "New UPL" beziehen.

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