US-Agrarindustrie besorgt über US-Präsidenten

Landwirtschaft

US-Getreiderat plädiert für Gesprächslösung mit Nordkorea

Trumps Kurs zu Nordkorea hat sorgenvolle Nachrichten erzeugt. Der US-Getreiderat (USGC) hat wegen der „außenpolitischen Ereignisse und der Diskussion über die Werte des US-Außenhandels“ Südkorea in seiner Bedeutung für die US-Farmer betont.

Handel zwischen USA und Suedkorea

Zudem ist Südkorea der siebtgrößte Importeuer von Gerste. Seit 1972 ist der USGC in Südkorea mit technischer Hilfe und Beratung unterwegs. Die USGC-Mitgliedsgebühren und die Hilfen über die Farm Bill sind für die Entwicklung der südkoreanischen Tierproduktion von großer Bedeutung. Hinter der Abkürzung DDGS verbirgt sich „Dried Distillers Grains with Solubles“. Diese Trockenschlempe fällt bei der Ethanolproduktion aus stärkehaltigen Pflanzen wie Mais an und ist ein eiweißreiches Futtermittel.

Der Handel zwischen beiden Ländern wird seit 2012 durch das Freihandelsabkommen KORUS abgesichert. Darin stehen den USA 2.500 Tonnen zollfreie Gerste mit einem jährlichen Volumenplus von zwei Prozent zu. Im gleichen Zug wird der Importzoll abgebaut. Hinzu kommen steigende Importerleichterungen für amerikanisches Rind-, Schweine- und Geflügelfleisch. „KORUS festigt die Verbindung zwischen US-Farmern, dem Agribusiness  und koreanischen Käufern und Endkunden“, sagt Haksoo Kim, USGC-Direktor in Korea.

Kim warnt, dass koreanische Importeure bei leichten Veränderungen bezüglich Qualität und Preise auf andere Anbieter wechseln. Amerikanische Getreideexporte konkurrieren zunehmen d mit Ware aus Südamerika und der Schwarzmeerregion. Das Handelsabkommen setze einen wichtigen Fuß in die koreanische Tür.

Erst Ende April hat das USGC eine Konferenz für DDGS in Südkorea abgehalten. Demnach verarbeiten 96 Prozent der Getreideverarbeiter bereits DDGS aus US-amerikanischer Produktion. Aktuell liegt die Beimischungsquote bei 4,3 Prozent, soll aber künftig auf sechs Prozent ansteigen.

KORUS auf der Streichliste

Hintergrund für die Aktion des USGC ist ein Statement des US-Präsidenten vom 01. Mai, das Freihandelsabkommen mit Südkorea aufzukündigen. Zuerst nahmen die Nationale Rindfleischorganisation dazu Stellung und warnte vor dem Verlust eines Markes für Rind- und Schweinefleisch, der im letzten Jahr 1,6 Milliarden US-Dollar Einnahmen erzielte. Zwei Drittel davon werden über Rindfleisch erwirtschaftet. In wenigen Jahren fallen die restlichen 40 Prozent Importsteuer. Trumps Statement sei „sehr gefährlich“, sagte Direktor Kent Bacus.

Generalkonsul Ricardo Zuniga mit US-Rindfleisch in Brasilien

Schwere Zeiten für den neuen US-Landwirtschaftsminister Sonny Perdue. Perdue durfte sich am Freitag mit dem Erfolg der Ankunft einer ersten Schiffsladung US-Rindfleisches in Brasilien schmücken. Nachdem die Weltveterinärbehörde OIE den BSE-freien Status der USA bescheinigt hat, begann im Spätsommer 2016 das letzte Stück Arbeit, US-Rindfleisch wieder nach Brasilien liefern zu dürfen. Nach 13 Jahren Rindfleisch-Bann ist die erste Ladung endlich wieder in Südamerika angekommen und wurde von Generalkonsul Ricardo Zuniga gleich mit einem Lächeln in Empfang genommen.   

Roland Krieg; Grafik: USGC; Foto: USDA

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