US-Mais besonders stärkereich

Landwirtschaft

Ausmahleigenschaften von Mais regional unterschiedlich

Dicht gedrängt stehen die meist gelben Samen des Maises, die Maiskörner, in langen Reihen am Kolben nebeneinander. Unter der Samenschale befindet sich das Endosperm, in dessen Zellen sich die Stärke sammelt. Weiches Endosperm lässt sich beim Mahlen besser aufbrechen. Härteres Endosperm reduziert die Bruchkörner, die beim Transport auftreten können. Eine Studie der Agrarfakultät der Universität Illinois über die Härte des Endosperms in Bezug auf den Ausmahlungsgrad von Mais aus verschiedenen Regionen der Amerikas ist jetzt in der Fachzeitschrift Cereal Chemistry erschienen [1].  

Starke Stärke

Maiskörner aus Südamerika waren zwischen 0,3 und 3,4 Prozent härter als Mais aus Nordamerika.  Dafür ist der Stärkegehalt des US-Maises vier bis fünf Prozent höher als bei die Vergleichssorten aus Argentinien und Brasilien. Um an die Maisstärke zu kommen liegt der Mais vor dem Vermahlen in zunächst in einer Kochsalzlösung. Stärke ist die Mischung aus Amylopektin und Amylose. Die Stärke aus Mais unterscheidet sich gegenüber anderer Stärke aus Kartoffeln, Weizen oder Reis durch einen besonders hohen Amylosegehalt. Dadurch kann die Maisstärke Wasser besonders gut halten und eignet sich besonders für Knödel und Frikadellen.

Mais und Kartoffeln sind zudem mit ihrem Stärkeanteil Ausgangsstoff für Biokunststoffe und für Ethanol als Biokraftstoff. Beim Vermahlen wird Kleie abgeschieden, die als Futter genutzt wird.

Der US-Getreiderat (USGC) hat berechnet, dass der in den USA gezüchtete Hybridmais mit weicherem Endosperm Mühlen mit einer Mahlkapazität von 2,45 Tonnen (100.000 bushels) pro Tag jährlich einen Zusatzgewinn von 6,5 bis neun Millionen US-Dollar bringen kann. Die Umsatz der globalen Stärkeindustrie auf Maisbasis wird derzeit bei 90 Millionen Tonnen Jahresvermahlung auf den Wert von 70 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Werbeargument

Die Ergebnisse der Studie von der Universität Illinois will das USGC für die Argumentation beim Verkauf von US-Mais nutzen. Außerhalb der USA gibt es nach Angaben des USGC 49 industrielle Maisstärkefabriken. Nicht alle sind importabhängig, sagt Kurt Schultz, Strategiedirektor beim USGC. Aber die Firmen, die importierten Mais nutzen, könnten auf die Verwendung von US-Mais angesprochen werden.

Die Importeure schauten meist auf den Anteil der Bruchkörner, die beim US-Mais wegen des weicheren Endosperms höher ist. Aber nach Schultz verkennen sie die Vorteile des höheren Stärkegehalts nordamerikanischer Ware.

Lesestoff:

[1] Bhatia, Gitanshu et al.: Wet milling characteristics of export commodity corn originating from different international geographical locations, Cereal Chemistry, 08 March 2021 https://doi.org/10.1002/cche.10423

Roland Krieg

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