Vermehrungsvorhaben Dendromax beendet
Landwirtschaft
Mehr Biomasse vom Baum
„Wenn wir den Klimawandel ernst nehmen, müssen wir jetzt anfangen, Optionen zu schaffen“ erklärt Dr. Heino Wolf vom Staatsbetrieb Sachsenforst das Vorhaben energisch. „Unsere Bäume besitzen eine extrem hohe Leistungsfähigkeit, verfügen über eine gute Stammqualität und eine hohe Trockenhärte. Mit der hohen Leistungsfähigkeit reduziert sich die Umtriebszeit und damit das Kalamitätsrisiko. Gleichzeitig erhöht sich der Spielraum, um aufgrund der Klimaänderung in kürzeren Zeitabständen von einer Baumart auf eine andere wechseln zu können. Am wichtigsten im Hinblick auf den Klimawandel ist allerdings die hohe Trockenhärte der Bäume.“
Trockenstress gilt als wichtigste Auswirkung des Klimawandels auf das Waldwachstum. „Wenn wir davon ausgehen, dass unsere heimischen Bäume aufgrund zu geringer Niederschlagsmengen zunehmend mit Trockenstress zu kämpfen haben werden, sichern Bäume mit hoher Trockenhärte langfristig das Überleben unserer Wälder und damit auch den Holzbedarf“ so Wolf weiter.
Für das Projekt der Steigerung der Dendromasseproduktion bei ausgewählten Baumarten arbeitet der Staatsforst mit der Humboldt Universität Berlin zusammen. Bei Hybridlärchen, Douglasie und Aspen wurden durch unterschiedliche in-vitro-Methoden neue Bäume vermehrt. Lärche und Douglasie mit somatischer Embryogenese und die die Aspe mittels Mikrostecklinge. Im Gewächshaus wurden die Pflanzen abgehärtet und im Container bis zu einer Mindestgröße kultiviert. Die Akklimatisierungsquote lag bei über 90 Prozent.
Die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend. Bei einer kurzen Umtriebszeit von 20 Jahren – im Vergleich zu Umtriebszeiten von zum Beispiel 80 bis 120 Jahren bei der Fichte – lohnt sich der Anbau der Sorten auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Neben einer hohen Qualität ist auch die Ausbeute beeindruckend. So bringt die Hybridlärche ersten Ergebnissen zufolge bis zu 80 Prozent mehr Ertrag.
Jetzt geht das Projekt bis Oktober 2018 in die Praxis zur Überprüfung der Ergebnisse über. „Dieses Wissen solles später Baumschulen ermöglichen, die Pflanzen selbst zu erzeugen“, so Wolf.
Lesestoff:
Weitere Informationen zum abgeschlossenen Vorhaben finden Sie in der https://www.fnr.de/projektfoerderung/projekte-und-ergebnisse/projektverzeichnis/ unter den Förderkennzeichen 22017009 und 22032011. Die Vorhaben des laufenden Verbundvorhabens finden Sie unter den Förderkennzeichen 220384814 und 22034914
Christiane Maack (FNR); roRo