Veterinäre fordern mehr ASP-Vorsorge

Landwirtschaft

Resolution zur Afrikanischen Schweinepest

Mit den drei baltischen Ländern und Polen steigt täglich die Gefahr einer weiteren Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest nach Deutschland. Das Virus ist zwar nicht auf en Menschen übertragbar, kann aber im Hausschweinbestend verheerende Auswirkungen nach sich ziehen. Neben den Todesfällen, wird zur Vorsorge auch das Keulen gesunder Bestände Pflicht, weil es keinen Impfstoff gegen die ASP gibt. Landwirtschaftliche Existenzen wären zu Tausenden vernichtet, warnt die Bundestierärztekammer (BTK) auf ihrer Delegiertenversammlung.

Das widerstandsfähige Virus hält sich jahrelang in gekühltem Fleisch und jahrzehntelang in gefrorenem Fleisch. Sogar in gepökelten und geräucherten Waren wie Salami kann der Virus monatelang überleben. Seit Februar hat das Bundeslandwirtschaftsministerium eine Plakataktion an den Autobahnen durchgeführt, die Reisende auffordert, keine Speiseabfälle wegzuwerfen. „Das ist ein wichtiger Schritt der Aufklärung“,, sagte Prof. Dr. Theo Mantel, BTK-Präsident, „der aber scheinbar nicht alle Reisenden zu erreichen scheint.“

Prof. Mantel schätzt die Gefahr der Einschleppung des Virus nach Deutschland als „massiv ein. Das Keulen ganzer Tierbestände ist „ein nicht zu verantwortbares tierschutzethisches Problem“.

Die Delegierten fordern daher mit Nachdruck:

- einen konsequenteren Umgang mit den Warnhinweisen (Zielgruppen besser erfassen: Touristen, Saisonarbeiter, Speditionen u. a. und punktgenauere Ansprache derselben an Grenzstationen und AB-Raststätten),

- Strafbewehrung für das Mitbringen und Wegwerfen risikobehafteter Lebensmittel,

- möglichst nachhaltige und effektive Einbeziehung aller Kontrollorgane an den Grenzen und auf den Transitstrecken.

Roland Krieg

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