Viel Milch – viel Futter
Landwirtschaft
Auskömmliche Situation für die Mischfutterindustrie
Die industrielle Mischfutterproduktion hat auch im Getreidewirtschaftsjahr 2015/2016 gute Absatzzahlen verbuchen können. Den vorläufigen Daten der amtlichen Statistik zufolge wurden bundesweit 23,39 Millionen Tonnen Mischfutter im Zeitraum von Juli 2015 bis Juni 2016 hergestellt. Wie der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) mitteilt, lagen die Unternehmen mit diesem Ergebnis mengenmäßig nur geringfügig unter der Vorjahreslinie (23,56 Millionen Tonnen), und zwar im Mittel aller Sorten um lediglich 0,7 Prozentpunkte.
Unterschiede ergeben sich erst im Detail. Sowohl im Süden als auch im Osten lag die Produktion sortenübergreifend unter den Vorjahresmengen. Während der Süden mit drei Millionen Tonnen ein Minus von 1,1 gegenüber 2014 erzielte, wurde im Osten mit 3,1 Millionen Tonnen ein Minus von fünf Prozent eingefahren. Im Osten ging der Futterverkauf bei Rindern, Schweinen, Legehennen und Mastgeflügel zurück, im Süden nahezu ausschließlich bei Legehennen und Kälbern.

Demgegenüber konnte der Norden in den viehdichten Regionen bis auf Schweine (- 1,0 Prozent) an Absatzmengen zulegen. Der Absatz stieg leicht um 0,2 Prozent auf rund 17,2 Millionen Tonnen Mischfutter.
„Trotz der zeitgleich widrigen Preissituation auf dem Milchmarkt wurde in der Landwirtschaft an dem Einsatz von Milchleistungsfutter offenbar nicht gespart. Allerdings bestanden in diesem Sortenbereich deutliche regionale Unterschiede“, sagt Dr. Hermann-Josef Baaken, Sprecher der Geschäftsführung des DVT. Schweinemischfutter war auch im vergangenen Wirtschaftsjahr wieder die am stärksten nachgefragte Hauptsorte. Indes haben sich die Produktionszahlen hier überregional verringert, was eng mit den rückläufigen Schweinebeständen in Deutschland korrespondierte.
Ausblick
Für das neue Wirtschaftsjahr zeigt sich der DVT vorsichtig optimistisch. Grund dafür bieten zum einen die sich verbessernde Lage auf dem Schweinemarkt und die Prognosen für wieder steigende Milchpreise. „Zum anderen präsentiert sich der Mischfutterindustrie auf absehbare Zeit eine ausreichende Rohwarensituation bei den wichtigen Energie- und Eiweißfutterlieferanten“, so Baaken.
roRo; Grafik: DVT