Vietnam technisiert die Landwirtschaft
Landwirtschaft
Vietnam will mehr Wertschöpfung im Land behalten

In Vietnam arbeiten 41 Prozent der Beschäftigten in der Landwirtschaft. Das Land exportiert Kaffee, Cashewkerne, Reis und Pfeffer, allerdings in der Regel unverarbeitet. Daher trägt die Landwirtschaft nur gerade elf Prozent zum Bruttosozialprodukt bei und wächst zuletzt lediglich mit 0,72 Prozent, berichtet Germany Trade & Invest (gtai).
Im nächsten Jahr könnte das Freihandelsabkommen mit der EU in Kraft treten und die Wachstumsmärkte im ASEAN locken ebenfalls. Zur Steigerung der Produktivität und um Rohstoffe verarbeitet mit hoher Qualität zu exportieren, sieht der Masterplan der Regierung bis 2020 eine Industrialisierung der Landwirtschaft vor. 2,7 Milliarden US-Dollar stehen zur Verfügung.
Landmaschinen kommen überwiegend aus dem Ausland. China und Thailand liefern zusammen rund die Hälfte an landwirtschaftlichen Maschinen und China jeden zweiten Traktor. Deutsche Landmaschinen nehmen einen Anteil von 2,3 Prozent und deutsche Traktoren von 0,2 Prozent ein.
Von 2013 bis 2015 hat sich der Wert importierter landwirtschaftlicher Maschinen auf 209 Millionen US-Dollar um 70 Prozent erhöht. Der Wert an importierten Traktoren ist von 33 auf 710 Millionen US-Dollar angestiegen. Der Kreis der Käufer ist allerdings klein. Die meisten vietnamesischen Bauen haben kein Geld für Importmaschinen und nur eingeschränktes Landnutzungsrecht.
Treiber der Technisierung ist beispielsweise die Vingroup, die mit dem VinMart Supermärkte mit rund 10.000 Quadratmeter betreibt. Kleinere Lebensmittelgeschäfte mit 1.000 Quadratmeter gelten als Nachbarschaftsladen und bieten neue Einkaufserlebnisse an. Dahinter steht eine High-Tech-Landwirtschaft.
Roland Krieg