Vietnams Fischerei auf gutem Weg

Landwirtschaft

Vietnam kämpft gegen die gelbe Karte der EU

Mit dem Ampelsystem hat die Europäische Union ein wirksames Instrument für die Verbesserung der internationalen Fischerei geschaffen. Wer sich nicht an die Regeln hält, informelle, unregulierte und nicht dokumentierte Fischerei betreibt, bekommt mit der gelben Karte die höfliche Aufforderung, seine Fischerei zu verbessern. Geschieht das nicht wird, folgt mit der roten Karte ein Importverbot.

Gelbe Karte seit 2017

Die EU hat Vietnam im Jahr 2017 die gelbe Karte gezeigt. Es geht dabei um zwei Vergehen: Einmal die eigene Fischerei in eigenen Gewässern und die Fischerei von Vietnamesen in fremden Gewässern ohne Genehmigung.

Seitdem bastelt Hanoi an einer Verbesserung der Fischerei. Am 01. Januar 2019 wurde ein Gesetz gegen die illegale und nicht angemeldete Fischerei erlassen. Das ist ein mühsamer Lernprozess, denn die Fischer müssen ins Logbuch schreiben, wo sie wann was gefangen haben. Zudem müssen in den Häfen Kontrollbüros gegründet und sowohl personell als auch finanziell ausgestattet werden.

Ein langer Weg

Auf der Jahreskonferenz der vietnamesischen Fischerei am 24. Dezember berichtete der stellvertretende Landwirtschaftsminister Phung Duc Tien über die aktuellen Fortschritte. So erstellen mittlerweile 16 der 28 Provinzen Zertifikate über die Herkunft der Fische. 2021 haben 3.104 Zertifikate den Fang von 41.085 Fischen aller Arten zertifiziert.

Eine Verbesserung gibt es offenbar auch beim Fischen in fremden Gewässern. Im November 2021 waren 98 Fischereifahrzeuge und 775 Fischer bei 60 Fällen im Ausland festgesetzt und arrestiert. Das sind nach Tien 32 Prozent weniger als im Vorjahr. Tien hofft, mit weiteren Fortschritten, die gelbe EU-Karte annullieren zu können.

Der Fischereidirektor Nguyen Quang Hung hat einen Ausbau der Aquakultur in Aussicht gestellt, mit der das Land Kosten senken, Erträge steigern und Gewinne erzielen könne.

Roland Krieg

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