Von Landwirten und Bienen

Landwirtschaft

Obstkulturen, Raps und Sonnenblumen

Es gibt viele Bestäuber. Bienen sind die populärsten, aber nicht immer die besten. Hummeln können sich auch im Gewächshaus orientieren und Einzelbienen, wie die Mauerbiene sind fleißiger als die Honigbiene.

Allen gemeinsam ist die so genannte Bestäubungsleistung, die den reinen Honigwert um das zehn- bis fünfzehnfache übertrifft. Obstkulturen, aber auch Feldfrüchte von Raps bis Sonnenblumen profitieren von den Bestäubern. Der Mensch stirbt nicht ohne Biene aus, denn der nordamerikanische Kontinent hat sich bis zur Migration der Europäer ohne Bienen seine Artenvielfalt erarbeitet.

Unbestritten ist, dass die Erträge durch eine Bestäubung steigen. Bei Raps und Erdbeeren sind es 25 Prozent, bei Äpfeln sogar 60 Prozent. „Nebenbei“ verbessert sich auch noch die Fruchtqualität. Landwirte und Imker sind daher geschichtlich eng miteinander verbunden. Früher haben Landwirte Imkern sogar noch eine Bestäubungsprämie für das Aufstellen von Bienenstöcken gezahlt. Heute erwarten die Bauern oft eine Stellplatzgebühr in Form von Honig.

Im Alten Land an der Hamburger Elbe zahlen die Obstbauern noch heute zwischen 50 und 75 Euro je Bienenvolk, das der Imker aufstellt. Vor jeder Kooperation sollten Imker und Landwirte sich über ihre Ziele und wirtschaftlichen Erwartungen einigen. Das Julius Kühn-Institut hat mit „Geobee“ eine Kooperationsbörse eingerichtet [1].

Honigbienen und deren Bestäubungsleistung wird heute noch von den Genossenschaften wie der BayWa oder der ZG Raiffeisen angeboten. Hummeln und Mauerbienen gibt es dort aber nicht. Die gibt es jetzt über das Netzwerk BEEshare, das auf seiner Internetseite auch einen Bestäubungsrechner anbietet. Auf dieser Grundlage können Landwirte und Imker direkt miteinander verhandeln.

Das Team bietet neben der digitalen Flächenplanung ab 2020 auch individuelle Lösungen für einen Bestäubermix an und liefert Sets und Bestäuber direkt ans Feld.

So enthält das mit Landwirten entwickelte Nistsystem „Osmiboost“ Mauerbienen, die auch bei schwierigen Witterungsbedingungen eine Kultur bestäuben können. Die Mauerbienen sind mehrjährig über ihre Vermehrung nutzbar und rechnen sich damit ab dem zweiten Jahr.

BEESharing-Gründer Nils Gerber: „Natürlich unterstützt das BEEsharing-Team auch weiterhin beide Seiten, indem wir Preisempfehlungen aussprechen, Standard-Verträge zur Verfügung stellen und „Best Practice“-Tipps geben.“

Lesestoff:

www.bestaeubung-neu-gedacht.de

[1] http://geobee.julius-kuehn.de/index.php?id=149

Roland Krieg

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