Waldbrandgefahr auch in diesem Sommer

Landwirtschaft

Niederschläge mindern Waldbrandgefahr in BB kaum

Über Quellwolken freuen sich Städter nicht, denn sie verheißen Regen. Waldbesitzer und Förster hingegen sehen die niederschlagsreichen Wolken entspannter entgegen. Vor allem in der Trockenregion Brandenburg steigt bei ausbleibendem Regen die Waldbrandgefahr schnell und deutlich an. So hat es in diesem Jahr trotz vieler Regenschauer bislang viele Waldbrände gegeben. Im Jahr 2014 gab es 117 Waldbrände, im letzten Jahr 315 und in diesem Jahr bislang 145, teilt das Landwirtschaftsministerium mit. Die Feuerwehren mussten gegen Brände auf zusammen mehr als 80 Hektar ausrücken.

Ursache: Mensch

Blitzschlag als natürliche Brandursache ist die Ausnahme. Meist ist es die Fahrlässigkeit der Waldbesucher, dass sich die Vegetation entzündet. Die aus dem Auto achtlos weggeworfene Zigarettenkippe gehört weiterhin zu den häufigsten Brandursachen. Aber auch durch das unerlaubte Lagerfeuer im oder am Waldrand, das Grillen oder das Hantieren mit Maschinen, die Funken sprühen lassen, führen zu Waldbränden.

Eine besondere Gefährdung geht in Brandenburg von Munitionsresten aus dem Zweiten Weltkrieg und auf ehemaligen Truppenübungsplätzen aus. Immer wieder kommt es - insbesondere auf den ehemaligen Übungsplätzen - zur Selbstentzündung von Munition. Die Brandbekämpfung stellt dabei die Feuerwehren vor eine besondere Herausforderung. Im Einzelfall müssen Waldbesitzer zusehen, wie der Wald abbrennt, weil es zu gefährlich ist, auf diesen Flächen zu löschen.

Im zweistelligen Prozentbereich liegt die Zahl der durch Brandstiftung verursachten Waldbrände. In diesem Jahr gab es im Landkreis Oberhavel bereits eine Vielzahl von Waldbränden, in denen die Polizei wegen Verdachts auf Brandstiftung ermittelt. Auffällig ist die Lage immer dann, wenn die Brandorte sehr nahe beieinander liegen und an Tagen ausbrechen, wo die Gefahr eigentlich nicht ganz so hoch ist.

Kameras entdecken auch Lagerfeuer

Bereits ab der Stufe 3 setzt die landesweite Waldbrandfrüherkennung ein. 109 Kameras überwachen dann die Brandenburger Wälder und melden jede Rauchentwicklung an eine der Waldbrandzentralen. Wenn die Meldung sich als Waldbrand bestätigt, wird sofort die örtliche Leitstelle der Feuerwehr informiert. Die Bilder dokumentieren dabei die erkannte Rauchsäule. Zeitgleich wird der Brandort in einer Karte dargestellt.

Lesestoff:

www.mlul.brandenburg.de/info/waldbrandgefahrenstufen

roRo

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