Was geht in der Post-EEG-Ära?

Landwirtschaft

Biogas in der Landwirtschaft

Ende September veranstalteten das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) und die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) die Perspektivtagung „Biogas in der Landwirtschaft“. Kurz nach dem ersten enttäuschenden Ausschreibungsverfahren [1] ging es um die notwendige Anpassung und Optimierung von Anlagen.

„Die Flexibilisierung von Biogasanlagen ist in einem breiten technisch möglichen Teil in der Praxis realisiert“, stellte Dr. Jan Liebetreu vom Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ) in Leipzig fest. Es ergeben sich technische Limitierungen bei der Gasverwertung und bei den vorgeschalteten Anlagenkomponenten. Vor allem angepasstes Fütterungs- und Gasspeichermanagement bieten Potenzial für Flexibilisierung, Betriebssicherheit und Effizienz.

Liebetreu denkt bereits an die Post-EEG-Zeit. Wenn die Biogasanlagen in der Leistung reduziert werden, ist auch eine Reduzierung des Netzausbaus möglich, was erhebliche Investitionen einsparen könne.

Post-EEG-Vergärung

Nach den ersten 20 Betriebsjahren stehen die Betreiber vor der Entscheidung, ob und unter welchen Bedingungen die Biogasanlage weitergefahren werden kann. Vor allem für die Anlagen von vor 2001 besteht nur noch bis 2020 die Möglichkeit ohne Vergütungslücke an den Ausschreibungen teilzunehmen. Die technischen Vorleistungen sind nach Dr. Gerd Reinhold von der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) mit den Anforderungen der doppelten Überbauung, 150 Tage Verweilzeit im gasdichten Raum, Umwallung sowie Trafo- und Gasspeichervergrößerung sehr hoch. Die Kosten müssen anlagenspezifisch berechnet werden.

Alternativ zu einer Ausschreibung wäre für größere Betriebe die güllebasierte Eigenstromerzeugung denkbar. Bei entsprechend hohem Strombedarf könne sich das lohnen – vorausgesetzt, die rechtlichen Regelungen führen nicht dazu, dass dann eine EEG-Umlage ganz oder vollständig fällig wird.

Lesestoff:

Die Kongressbeiträge und Poster sind bei der KTBL käuflich zu erwerben: www.ktbl.de

[1] Ausschreibungsverfahren Biomasse: https://herd-und-hof.de/landwirtschaft-/erste-biomasseausschreibung-enttaeuscht.html

roRo

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