Wasserkonflikte am Mekong

Landwirtschaft

Wasserkraft bedroht Fischer

„Das derzeitige Bevölkerungswachstum, steigende Verschmutzung, Bodenerosion und Klimaveränderungen fokussieren sich im Management der Weltwasserressourcen“, so Prof. Olli Varis von der Aalto Universität in Finnland. Gerade in den Entwicklungsländern wachsen die Sorgen um regionale Wasserkonflikte, wie Varis am Beispiel des Mekong aufzeigt.

Steigender Wasserkraftbedarf
Mit rund 5.000 Kilometer Länge ist der Mekong in Südostasien das noch längste freifließende Flusssystem der Welt. Jedoch planen sowohl China und Laos die Wasserkraft zur Energiegewinnung zu nutzen. Die Wissenschaftsakademie Finnlands untersucht derzeit mögliche Auswirkungen.
Aktuell sind etwa 100 Wasserkraftwerke am Mekong geplant. Die Nutzung des aufgestauten Wassers verspricht den Ländern Einkommen durch den Verkauf von Strom – bedroht aber viele Existenzen, die auf der natürlichen Nutzung des Flusses basieren. Einer der größten Sorgen ist der Verlust der Fischbestände, die dem Einkommen von Millionen Menschen dienen. Viele davon leben unterhalb der Armutsgrenze.
„Der ökonomische Wert der Mekong-Fischerei entspricht etwa dem Wert der Stromerzeugung“, vergleicht Marko Keskinen, der über die Wassernutzung des Mekong seine Doktorarbeit geschrieben hat. Nach seinen Berechnungen erzielt der jährliche Fischfang aus dem Mekong drei Milliarden US-Dollar. Der Bau von Staudämmen werde die drei Milliarden US-Dollar anders verteilen.
Bevor die Dämme gebaut sind, gebe es bereits regional und zwischen den Anrainerstaaten hochkomplexe Ansichten, das Wasser unterschiedlich zu nutzen. Erfreulicherweise, so die finnischen Forscher, wird ein integriertes Wassermanagement immer stärker berücksichtigt. Allerdings ist dessen Umsetzung in der Realität schwerer als in den Plänen.
Nach Marko Keskinen fehlt es bei manchen integrierten Ansätzen an philosophischer und konzeptioneller Dimension. Weil Wassermanagement eine Vielzahl verschiedener Nutzer einbezieht, sei immer zwischen politischen und persönlichen Prozessen zu unterscheiden. Deshalb sei es wichtig, sich anzuschauen, wie verschiedene Gruppen interagieren.

roRo

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