„Wasserpolitik der EU geht zu weit“

Landwirtschaft

Baden-Württemberg fordert realistische Wasser-Grenzwerte

Im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie arbeitet die EU an einer Verschärfung der Grenzwerte und hat zudem 15 weitere Chemikalien in die Liste aufgenommen1). Grundsätzlich sei das zwar in Ordnung, erklärten Umweltminister Franz Untersteller und Margarete Barth, Präsidentin der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, doch gehen die Vorschläge zu weit, so Untersteller. „Die vorgeschlagenen Grenzwerte für einige Stoffe seien so niedrig, dass sie analytisch im Gewässer nicht nachgewiesen und somit nicht überwacht werden könnten“, ergänzte LUBW-Präsidentin Barth, und andere Stoffe seien so weit verbreitet, dass die Umweltqualitätsnormen selbst in naturnahen Gebieten überschritten würden.

Der Bodensee als größtes Trinkwasserreservoir der Region würde nach den neuen Werten der EU nicht mehr als einwandfrei, sondern als „nicht gut“ eingestuft werden und auf entsprechenden Gütekarten rot eingefärbt. Das würde den Bodensee auf die gleiche Stufe mit Gewässern stellen, in denen die Industrie Abwässer einleitet, erklärte Untersteller.

In wenigen Wochen wird am Bodensee eine zweite Aktivkohleadsorptionsanlage zur Elimination organischer Spurenstoffe in Betrieb gehen. Die werde zar auch Medikamentenrückstände und hormonell wirkende Stoffe zurückhalten, wie von der EU gefordert, aber bei polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) oder Dioxinen, die ubiquitär vorhanden sind, seien alleine wasserwirtschaftliche Maßnahmen nicht ausreichend.

Lesestoff:

1) EU verschärft die Wasserrahmenrichtlinie

roRo

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