Wasserqualität und Hochwasserschutz
Landwirtschaft
EU fordert mehr Aktivitäten bei der WRRL
Mit der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) aus dem Jahr 2000 (EU 60/2000) und der Hochwasserschutzrichtlinie aus dem Jahr 2007 (EU 60/2007), die einer Reihe verheerender Hochwasserereignisse in der EU folgte, will Europa seine Gewässer in einen guten Zustand bringen. Im Rahmen der WRRL werden nationale Maßnahmen für zum Teil grenzüberschreitende 170 Flusseinzugsgebiete gegen Verschmutzung und Rückführung in ökologische Zustände begleitet. Die aktuelle Periode läuft bis zum Jahr 2021, die danach bis 2027 zur Erreichung aller Ziele verlängert wird.
EU-Zwischenbericht
Am Dienstag folgte aus der EU-Kommission für Umwelt, Fischerei und marine Angelegenheiten dem letztjährigen Bericht der Europäischen Umweltagentur der Fachbericht über den Fortgang beider Richtlinien. EU-Kommissar Karmenu Vella: „Die EU-Wassergesetze sind ein beachtlicher Erfolg, doch ist noch weiterhin viel zu tun. Rund 130.000 Wasserkörper sind noch nicht in dem gewünschten Zustand.“ Vella fordert die Mitgliedsländer auf, mehr Anstrengungen zu unternehmen. Das finale Datum 2027 sei für viele und für Vieles eine Herausforderung.
Die Wasserqualität verbessert sich trotz nationaler Gesetze und Finanzierungsmöglichkeiten nur graduell. Die Länder sollten stärker auf das Verursacherprinzip zurückgreifen, heißt es im Bericht. Die geringsten Fortschritte habe es in den Bereichen Trinkwassereinzugsbereiche und Naturschutzgebiete gegeben. Der Bericht weist der Landwirtschaft einen großen Effekt auf die Wasserqualität zu. Hier seien Übernutzung der Wasserressourcen und diffuse Verschmutzung die größten Probleme. Rund die Hälfte der EU-Länder berichtet aber über Trockenheit und Dürre als größte Herausforderung für die weitere Umsetzung der WRRL.
Hochwasserschutz
Beim Hochwasserschutz setzen die Länder unterschiedliche Prioritäten. Rund 50 Prozent der Maßnahmen sind vorbeugender Hochwasserschutz, während 40 Prozent der Maßnahmen sich auf direkten Hochwasserschutz wie Flutdämme beziehen. Die restlichen zehn Prozent bewältigen den Wiederaufbau nach einer Überschwemmung.
Die meisten Länder sehen künftige Herausforderungen beim Hochwasserschutz durch den Klimawandel. Wetterextreme wie Starkregenereignisse haben die meisten in ihrem Hochwasserschutz schon eingebaut. Die Zeithorizonte für den Abschluss der Maßnahmen allerdings variiert zwischen 2050 und 2100.
Obwohl für den Hochwasserschutz bislang nur eine Zeitspanne definiert war, bescheinigt der Bericht den Maßnahmen große Fortschritte. Größere als bei der Umsetzung der WRRL.
Lesestoff:
Roland Krieg