Weiden als nachwachsende Rohstoffe

Landwirtschaft

Alternative für ertragsschwache Standorte

Im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe werden im schleswig-holsteinischen Kreis Plön innovative Schritte gegangen. Vor einem Jahr wurden auf Gut Rixdorf auf einer Fläche von 24 Hektar Weidenstecklinge gepflanzt. Mit diesen so genannten Schnellwuchshölzern soll ein Beitrag zur Energieversorgung in der näheren Umgebung geleistet werden. "Wir gehen davon aus, ein Energieäquivalent von etwa 5.000 Litern Heizöl pro Hektar zu ernten", erwartet Gutsverwalter Wilken von Behr.
Als Fläche wurde ein eher ertragsschwacher Standort der Gutsflächen ausgewählt. "Bei 20 bis 40 Bodenpunkten macht der Ackerbau in dieser Ecke nicht mehr so viel Spaß", meint von Behr. Ein Jahr nach der Pflanzung sind einige der Weiden bereits deutlich über drei Meter hoch. Die Ernte erfolgt im November mit einem Feldhäcksler, ausgestattet mit einem besonderen Gebiss. Insofern konkurriere dieser Erntezeitpunkt nicht mit anderen ackerbaulichen Aktivitäten, so von Behr. Gut Rixdorf besitzt eine Hackschnitzelheizung für die Wohngebäude und die Getreidetrocknung. Künftig soll die nachwachsende Energie im größeren Stile vermarktet werden, wobei ein eher regionaler Ansatz - aus der Region für die Region - verfolgt wird.
Neben Weiden eignen sich auch Pappeln und Robinien wegen ihres schnellen Wachstums für diese Zwecke. Schnellwuchshölzer stellen verhältnismäßig geringe Ansprüche an ihren Standort, werden maximal alle drei Jahre geerntet und benötigen weniger Dünger und Pflanzenschutzmittel. Das beschert den Landwirten deutlich weniger Arbeitsspitzen als herkömmliche Ackerfrüchte.

Dr. Uwe Scheper (aid infodienst)

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