Weidetiere sind keine Streicheltiere

Landwirtschaft

Weidesaison beginnt

Mit einem Appell an die die Landbesucher eröffnet die bayerische Agrarministerin Michaela Kaniber die anstehende Weidesaison von Rindern, Gänsen und Co. Bei den aktuellen Temperaturen sind schon die einen oder anderen Milchrinder tagsüber draußen gewesen. Sobald es auch nachts wärmer wird, stehen, grasen und ruhen sie auch nachts auf der Weide. Die Fleischrinder stehen ganzjährig auf dem Feld.

Was „früher“ den meisten bekannt war, muss heute ausdrücklich im Vorfeld gesagt werden: „Die Weidetierhaltung ist ein fest mit Bayern verankertes Bild und gehört zu unserer einzigartigen Kulturlandschaft dazu. Sie ist nicht erst durch Corona ein wahrer Besuchermagnet. Wir alle bewegen uns in unserer Freizeit gerne an der frischen Luft. Vor allem beim Wandern kommen wir immer wieder über Weideflächen. Da ist Rücksicht und Umsicht mit den einzelnen Tieren enorm wichtig“, erklärte Kaniber zum Tag der Weidetiere am Sonntag.

Die Weide mit Tieren ist keine Abkürzung für den Weg nach Hause. Spaziergänger stellen das immer wieder überraschend fest, wenn sich so ein 400-kg-Schwergewicht neugierig auf sie zubewegt. Jungrinder sind mitunter flotter unterwegs als eingeschätzt. Außerdem sind Wiesen und Weiden eine Futtergrundlage und kein Hundeklo.

Erholungssuchende sollten daher verschlossene Tore und Gatter beachten. „Ich bin immer wieder über Meldungen verwundert, bei denen Erholungssuchende Weidetiere scheinbar mit Streicheltieren verwechseln. Wir alle sollten fremden Tieren mit Vorsicht und Respekt begegnen und sie auch nicht füttern“, so Kaniber stellvertretend für die Nutztierhalter, die über „Unfälle“ zwischen Rindern und Spaziergänger ebenfalls den Kopf schütteln.

Außerdem gilt: Felder, Acker, deren Randstreifen und der Wald sind keine Parkplätze. Wenn Landwirte mit ihren Traktoren auf die Flächen fahren und brauchen angehängte Geräte viel Wendeplatz. Schnell steht da ein Pkw im Weg.

Es geht aber nicht nur um Rinder. Kaniber ergänzt: „Auch Ziegen und Schafe, ja sogar Gänse zählen zu den Weidetieren. Auf Almen und Alpen werden überwiegend Jungtierherden gehalten.“

Wer also Milch und Fleisch von Weidetieren genießen möchte, sollte dafür sorgen, dass die Tiere auch ungestört die Rohstoffe produzieren können. Zudem halten sie bestimmte Landschaften mit speziellem Artenreichtum offen.

Roland Krieg

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