Weidetierprämie in Rheinland-Pfalz
Landwirtschaft
Prämie soll Weidetierhalter stärken
Bei einem Besuch des Wanderschäfers Steffen Carmin im Landkreis Cochem-Zell hat sich Umweltministerin Anna Spiegel angeschaut, wie Schafe in Rheinland-Pfalz für den Naturschutz Flächen offen halten.
„Die Bewirtschaftung dieser Flächen ist für den Erhalt einer Vielzahl von seltenen und bedrohten Tier- und Pflanzenarten unerlässlich – wie etwa für die gefährdeten Pflanzenarten Wiesen-Primel und Manns-Knabenkraut oder bei den Heuschrecken die blauflügelige Ödlandschrecke sowie der Heidegrashüpfer. Insgesamt hat die Stiftung Natur und Umwelt 18 gefährdete Pflanzenarten, rund 30 verschiedene Falter und 15 Heuschreckenarten auf den Flächen dokumentiert“, sagte Spiegel.
Es handelt sich um ein Pilotprojekt, in dem Carmin mittlerweile mehr als 100 Hektar beweidet und die Sukzession zurückdrängt. Damit ist die langsame natürliche Vegetationsentwicklung zu Büschen und am Ende zum Wald gemeint. Springkraut, Brennnessel und die Große Klette werden in Ergänzung zu einer maschinellen Nachbearbeitung meist schon beim ersten Weidegang verbissen.
Zwischen 1995 und 2017 ist die Zahl an Schafen und Ziegen in Rheinland-Pfalz zurückgegangen. Allein die Zahl der Mutterschafe ist um 50 Prozent auf 50.000 Tiere eingebrochen. Dabei ist die Beweidung die nachhaltigste und preiswerteste Landschaftspflege. Anna Spiegel hat während des Besuches die Auflage einer Weidetierprämie in Höhe von 1,5 Millionen Euro angekündigt, um die die wirtschaftliche Existenz der Schaf- und Ziegenhalter im Land zu stärken – und nebenbei den Naturschutz zu befördern.
roRo
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