Wein und Obst zu einem Viertel aus dem Ländle
Landwirtschaft
Bauern in BW leisten hohen Beitrag bei Obst und Wein
Die baden-württembergischen Landwirte erwirtschafteten 2012 gemäß der im Statistischen Landesamt Baden-Württemberg erstellten Regionalen Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung mit pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen sowie landwirtschaftlichen Dienstleistungen einen Produktionswert (zu Erzeugerpreisen) in Höhe von insgesamt knapp 4,7 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr entsprach dies einem Anstieg von annähernd zwei Prozent oder rund 90 Millionen Euro.
Höhere Erzeugerpreise
Bei fast allen pflanzlichen Erzeugnissen konnten die Produktionswerte 2012 vor
allem auf Grund höherer Erzeugerpreise deutlich zulegen. So stieg der Wert der
pflanzlichen Erzeugung 2012 insgesamt um gut sieben Prozent gegenüber dem
Vorjahr an. Besonders stark erhöhte sich dabei unter den bedeutenden
Anbaukulturen der Produktionswert von Getreide, Gemüse, Obst und Wein sowie von
Baumschulerzeugnissen und Blumen und Zierpflanzen. Kartoffeln und Zuckerrüben
blieben dagegen deutlich unter ihrem Vorjahreswert.
Der Produktionswert der tierischen Erzeugung insgesamt
ging gegenüber dem Vorjahr um knapp 6 Prozent zurück. Zurückführen lässt sich
dies u.a. auf den deutlich niedrigeren Produktionswert bei Milch aufgrund des
geringeren Preisniveaus sowie die geringeren Produktionswerte bei der Rinder-
und Kälberhaltung sowie Geflügelerzeugung. Zulegen konnten dagegen die
Schweine- und Eiererzeugung vor allem aufgrund höherer Preise.
Steigende Betriebsmittelkosten
Die Ausgaben für Betriebsmittel in der baden-württembergischen Landwirtschaft stiegen 2012 im Mittel in etwa um zwei Prozent. Vor allem für Energie und Treibstoffe sowie für Pflanzenbehandlungs- und Schädlingsbekämpfungsmittel gaben die Landwirte deutlich mehr aus als im Jahr zuvor. Als Saldo aus Produktionswert und Vorleistungen ergab sich ein Anstieg der Bruttowertschöpfung (BWS) der Landwirtschaft 2012 um gut einem Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro gegenüber 2011. In der baden-württembergischen Wirtschaft insgesamt belief sich die BWS aller Waren und Dienstleistungen 2012 auf gut 354 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 2,5 Prozent bzw. 8,6 Milliarden Euro gegenüber 2011. Der Anteil der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei an der BWS insgesamt betrug mit rund 1,9 Milliarden Euro in 2012 noch rund 0,5 Prozent.
Überwiegend pflanzliche Erzeugung
In der Zusammensetzung des Produktionswerts spiegeln
sich die Schwerpunkte der heimischen Landwirtschaft wider. Vor allem die
sogenannten Sonderkulturen Obst, Gemüse einschließlich Champignons, Wein,
Blumen- und Zierpflanzen, Baumschulerzeugnisse sowie Hopfen und Tabak haben mit
einem Anteil von annähernd einem Viertel am landwirtschaftlichen Produktionswert
insgesamt hier zu Lande eine vergleichsweise große Bedeutung. Im
Bundesdurchschnitt erreichte der Sonderkulturanbau 2012 demgegenüber lediglich
einen Anteil von rund 13 Prozent. Beispielsweise stammen jeweils rund ein
Viertel der Obst- und Weinerzeugung Deutschlands gemessen am Produktionswert
von baden-württembergischen Landwirten.
Im Jahr 2012 trug die pflanzliche Erzeugung mit gut 2,6 Milliarden Euro mehr
als die Hälfte (56 Prozent) zum Produktionswert der Landwirtschaft im Südwesten
bei. Neben den Sonderkulturen ist der Getreideanbau mit einem Produktionswert
von 777 Millionen Euro der wichtigste pflanzenbauliche Produktionszweig. Bei
der tierischen Erzeugung mit im Jahr 2012 insgesamt über 1,7 Milliarden Euro
stellen die Milcherzeugung (723 Millionen Euro) in Verbindung mit Rinderhaltung
und Kälberzucht (306 Millionen Euro) die wichtigsten Produktionszweige für die
baden-württembergischen Viehhalter dar. Gut ein Fünftel des Gesamtwerts der
Agrarerzeugung entfiel allein auf diese Produkte. Weitere knapp 10 Prozent
Anteil am Produktionswert zu Erzeugerpreisen erwirtschafteten die Landwirte im
Südwesten 2012 mit Mastschweinehaltung und Ferkelerzeugung (446 Millionen
Euro).
BW Statistik