Weiterer Schritt bei Tierwohlkennzeichen

Landwirtschaft

Wie weit ist das BMEL wirklich?

Am Freitag hat sich Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner bei dem staatlichen Tierwohlkennzeichen mit der Fleischwirtschaft auf den nächsten Schritt geeinigt.

Klöckner „Das war ein für alle Seiten erfreuliches und konstruktives Gespräch zum geplanten Tierwohlkennzeichen. Wir haben eine weitere Etappe auf dem Weg zu einem erfolgreichem gemeinsamen Tierwohlkennzeichen genommen. Wir sind uns einig darüber, dass die Freiwilligkeit des Kennzeichens der richtige Weg ist für die Akzeptanz bei den Landwirten und bei den Verbrauchern. Damit schaffen wir für die Landwirte Perspektiven. Wir wollen eine hohe Marktdurchdringung erreichen. Gleichzeitig lassen wir den Verbrauchern die Wahl, sich an der Ladentheke für Fleisch zu entscheiden, das nach höheren als den gesetzlichen Standards erzeugt wurde. Der Verbraucher kann dann entscheiden, mehr für Tierwohl auszugeben.“

Doch wie weit ist die Ministerin wirklich? Der Handel, der mit der Fleischwirtschaft das Branchenlabel Initiative Tierwohl umsetzt war bei dem Gespräch nicht dabei. Daher ist die Integration mit dem ITW auch noch offen. Auf Nachfrage von Herd-und-Hof.de heißt es aus dem Ministerium: „Das BMEL hat großes Interesse daran, Synergien zu nutzen – hierbei kann auf die Erfahrungen bereits etablierter Strukturen zurückgegriffen werden. Bereits im Stakeholderprozess zu der Erstellung der Kriterien für das staatliche Tierwohlkennzeichnung, war die Brancheninitiative Tierwohl involviert.“

Für die Kriterien gibt es folgende Kategorien: „Platzangebot, Beschäftigungsmaterialien und Raufutter, Buchtenstrukturierung, Ferkelkastration, Säugezeit, Fixierung der Sauen, Teilnahme am Tiergesundheitsindex, Tierschutzfortbildung, Schlachtung, Transport und ein Eigenkontrollsystem.“

Die drei Stufen stehen fest: 1. Der bessere Stall. Stufe 2: Außenklimareize. Stufe 3: Auslauf und Einstreu.

Die verschiedenen Kriterien mit ihren Abstufungen werden nicht im Gesetzentwurf, sondern in einer Verordnung formuliert. Gesetz und Verordnung werden Mitte der Legislaturperiode gleichzeitig fertig.

Roland Krieg

Zurück