Weithin sonnig, aber kalte Nächte voraus
Landwirtschaft
Winterfrüchte meist gut entwickelt
Der Vegetationsbericht der EU-Kommission weist den vergangenen Winter als um zwei bis vier Grad Celsius zu warm aus. In Osteuropa und dem Baltikum lagen die Temperaturen sogar um vier bis sechs Grad über dem langjährigen Schnitt.
Erhöhte Niederschlagsdefizite zwischen 50 und 80 Prozent sind bis Mitte März in den Hartweizenregionen Süditalien, Spanien und Griechenland zu verzeichnen. Rumänien, Nordbulgarien und Nordafrika leiden ebenfalls unter deutlichem Wassermangel.
In großen Teilen der Getreideregionen hingegen sind die Bedingungen nasser und haben zu einer Unterentwicklung der Winterfrüchte geführt. In einigen Regionen in Deutschland, Frankreich und Großbritannien konnten Pflegearbeiten wie Düngung und Pflanzenschutz nicht durchgeführt werden. Es kam vereinzelt zu Verspätungen bei der Aussaat von Sommerkulturen.
Die Winterfrüchte sind von Südschweden aus in Richtung Mittelmeer überhaupt nicht winterfest geworden. Bislang sind aber keine Auswinterungsschäden zu verzeichnen. Die anstehenden Temperaturen von bis zu sechs Grad Minus sollten den Feldfrüchten keinen Schaden mehr zufügen, prognostiziert der aktuelle MARS-Bericht (Monitoring Agriculture Resources).
Für Deutschland zeichnet sich bereits jetzt weitreichende Trockenheit in Ostdeutschland ab. Die Temperaturen pegelten sich bis Ende März auf das saisonale Normalniveau ein, wenn auch die Kältetage mit Temperaturen unter null Grad kaum noch vorkamen. Für eine Vernalisation, dem Anreiz im Frühjahr zu schossen und sich auf die Blüte vorzubereiten, hat es aber gereicht. Allerdings hat fehlender Bodenfrost Schädlingen und Unkraut weitgehend verschont.
Roland Krieg
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