Weltweizen auf 10-Jahreshoch
Landwirtschaft
USA erhöhen Schätzung der Weltweizenernte
Das US-Landwirtschaftsministerium sorgte mit
seiner jüngsten Schätzung zur weltweiten Weizenversorgung wieder einmal für
eine Überraschung und setzte die globalen Endbestände beim Weizen 2011/12
deutlich stärker herauf als erwartet. Laut Angaben der Agrarmarkt Informations-
Gesellschaft mbH (AMI), erwarten die Fachleute mit 202,4 Mio. t nun für dieses
Wirtschaftsjahr die höchsten Weizenvorräte der letzten 10 Jahre. Ursache dafür
sollen vor allem eine höhere Erzeugung (auf 681,2 Mio. t) wie auch eine
Korrektur der Anfangsbestände und eine deutlich geringere Verwendung im
Futtertrog sein. Innerhalb von nur drei Monaten hat das USDA damit seine
Einschätzung grundlegend revidiert. Noch im August war eine Versorgungslücke
von rund acht Mio. t erwartet worden, nun rechnet man mit einem ebenso großen
Überschuss zum Ende des Wirtschaftsjahres.
Die Terminmärkte reagierten darauf in dieser
Woche sowohl in den USA als auch an der Matif mit einem kräftigen Rückgang. Die
Weizenkurse gaben so den Großteil der kürzlich erzielten Gewinne wieder ab. Die
zuletzt bullish gestimmten Finanzmärkte sowie eine angekündigte Exportbeschränkung
Russlands dürften den Kursen allerdings nach unten nicht viel Raum lassen.
Bei der internationalen Versorgung mit
Grobgetreide bzw. Körnermais wurden die Erwartungen von Analysten durch die
neue USDA-Prognose weitgehend bestätigt und galten damit an den Börsen auch als
„schon eingepreist“. Leichte Verluste mussten hier an den Terminmärkten aber
ebenfalls hingenommen werden. Allerdings bleibt insbesondere der internationale
Maismarkt auch nach der neuesten Prognose des USDA defizitär.
AMI