Weniger Besucher auf der IGW
Landwirtschaft
IGW: Weniger Besucher gaben mehr Geld aus
Es gab kältere Winter während der Internationalen Grünen Woche. Themen wie Regionalität und Tierwohl waren auch nie so ausgeprägt verbraucherorientiert. Schnee und Eis können also nicht zu dem Besucherrückgang geführt haben, den die Messe GmbH meldete. Bis Sonntagabend wurden 407.000 Messebesucher gezählt, die unter dem Funkturm schlemmten und Informationen suchten. Gegenüber dem Vorjahr bleiben 13.000 der Messe fern. Vielleicht zieht die Grüne Woche die Massen doch nicht mit Themen, sondern nur mit Rummel und speziellen Messeprodukten, die oftmals skurril wirken, an? Wer braucht schon einen Spargellikör? Oder hat die Polarisierung zwischen ErlebnisBauernhof und „Wir haben es satt“ – Diskussion die Menschen in die passive Zuschauerrolle der Orientierungslosigkeit gezwungen? Dann sollten sich die Protagonisten darüber Gedanken machen, ihre Anliegen weniger skandalös und weniger trotzig an den Verbraucher zu bringen. Haben 13.000 Menschen gezeigt, dass sie das Drumherum satt haben und sich nicht vereinnahmen lassen wollen? Waren das 13.000 Stimmen für einen sachlichen Wahlkampf 2013?
Mehr Umsatz
Die Messebesucher haben in diesem Jahr mit 113 Euro pro Kopf zwei Euro mehr als im Vorjahr ausgegeben. Die Aussteller verzeichneten 46 Millionen Euro Umsatz während zehn Messetagen.
Ausgerechnet Russland, das seine Grenzen für verschiedene Lebensmittelprodukte aus Deutschland zu macht und noch weiter schließen will, meldet mit 16 Vertragsabschlüssen im Umfang von 240 Millionen Euro die meisten Verträge.
Die Messe wurde insgesamt von 4.800 Medienvertretern besucht, wobei das Interesse nach Abschluss der Internationalen Agrarministerkonferenz deutlich zurückging. In der zweiten Woche waren Lokalredaktionen und Fachjournalisten unter sich.
Im nächsten Jahr findet die Grüne Woche in der Zeit vom 17. bis zum 26. Januar 2014 statt.
Roland Krieg
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