Wenn geerntet, dann gute Qualität

Landwirtschaft

Das Auf und Ab der Getreideernte

Zwei bis drei Tage Hitzewetter, dann tagelang Dauerregen. In manchen Regionen fehlte das Hitzewetter, in anderen der Niederschlag. Die diesjährige Getreideernte zerrt an den Nerven der Landwirte. Mähdrescher raus und wieder rein. In Mecklenburg-Vorpommern hat ein Hagelschlag bei der Betriebsgemeinschaft Tarnow innerhalb kürzester Zeit die gesamte Rapsernte vernichtet – die Häckslerfahrer waren gerade auf dem Feld und mussten das mitansehen. Die Weizenfelder im niedersächsischen Leinetal haben die Überflutung nicht überstanden.

Wo aber das Getreide geerntet werden konnte zeigen sich beste Qualitäten. Trockenes Wetter hat Mykotoxinen keine Chance gelassen. Die Landwirtschaftskammer Österreich meldete jetzt eine „hervorragende Weizenqualität der Ernte 2017“. Von 45 analysierten Weizenmustern lagen 39 unter den der Nachweisgrenze von 200 Mikrogramm Deoxinivalenol (DON) und sechs weitere Proben unter 266 Mikrogramm. Für die Getreidebeikost für Säuglinge liegt der Grenzwert bei 200 Mikrogramm.

Am Wochenende hat auch Jörg Weinhold von der RRS Agrardienstleistungs GmbH im sächsischen Riemsdorf, zwischen Meißen und Wildsdruff, gegenüber Herd-und-Hof.de von einer „Insel der Glückseligen“ gesprochen. Das Wetter war trocken und heiß. Auch in diesem Jahr fährt er von seinen 72er Böden wieder zehn Tonnen Weizen ein. Der Erntefortschritt auf dem 1.000 ha Ackerbaubetrieb liegt im Zeitplan.

Die aktuelle Bauernzeitung meldet mit über 70 dt/ha einen sehr guten Wintergersten-Ertrag des Unternehmens „An der Dresdner Heide“. In den Höhenlagen Sachsens hat die Rapsernte gerade erst begonnen. Die ersten Meldungen sprechen von 30 statt 35 dt/ha.

Die ersten Fallzahlen zur Bestimmung der Backqualität fallen in Schleswig-Holstein mit 250 Sekunden sehr gut aus.

Die französischen Getreideagenturen melden mit fast 37 Millionen Tonnen ein sehr gutes Ergebnis. IM letzten Jahr erlebte vor allem der Norden eine Missernte. Die ersten Ergebnisse liegen rund ein Drittel über dem Vorjahr. Auch die Proteingehalte von 12 Prozent erlauben Frankreich wieder, ins Exportgeschäft einzusteigen.

Wie in jedem Jahr fällt die Ernte regional sehr unterschiedlich aus.

Roland Krieg

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