Wer ruiniert den Schweinepreis?
Landwirtschaft
Preistief bei Schweinen wegen Schlachter oder WHO?
Mittlerweile haben sich alle relevanten Berufsverbände am Wurstkrebs der Weltgesundheitsorganisation abgearbeitet. Die rudert zurück und stellt klar, dass die Aussage kein Aufruf zum Fleisch- und Wurstverzicht war. Eine Verringerung (von einem hohen Niveau) reduziere lediglich das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.
Die Branche wird das Sieg feiern – aber übersehen, dass das nicht das eigentliche Problem ist. In einer weniger aufgeregten Welt spielen solche Meldungen, die gerade erst durch intensives Gegenreden verbreitet werden, eine untergeordnete Rolle. Schnell aber stand auch der Imageschaden für die Branche im Vordergrund, die seit vielen Monaten ohne wirkliche Verbesserung im Preistief klemmt.
Doch da wird die mangelbehaftete Aussage der WHO deutlich überschätzt. Die Landwirtschaftskammer Österreich brachte es am Freitag auf den Punkt: „Seit Wochen ziehen die beiden größten Schweineproduzenten – Deutschland und Spanien – Rekordzahlen an Tieren über die Schlachtbänder, was den Sättigungsgrad am Fleischmarkt weiter erhöht.“ Die Preise sind wieder um vier Cent gefallen und die offizielle Preisbildung in Frankreich und Italien sei sogar lahm gelegt. Die Österreicher mussten dem Preissog folgen und notieren derzeit nur noch 1,36 Euro je kg an der Schweinebörse.
Jetzt sollten die WHO-Kritiker ihren Gegner austauschen!
Roland Krieg