Wie bildet sich der Preis für Leguminosen?
Landwirtschaft
Referenzmärkte für den Leguminosenpreis
Futtererbsen und Ackerbohnen wachsen immer häufiger auf den Feldern. Der Boom der stickstoffsammelnden Pflanzen hat vielerlei Vorteile: In der Fruchtfolge können sie Stickstoffdünger ersetzen, das pflanzliche Protein ersetzt Importsoja im Trog und es wird zunehmend als Substitut für Fleischersatz genommen. Der Anbau von Leguminosen hat demnach einen innerbetrieblichen Effekt als Futterpflanze und kann auch nach außen vermarktet werden. Für die Tierhalter sind die Futterproteine eine wertvolle Quelle, die Ackerbauern müssen noch mit großen Ertragsschwankungen auskommen. Ob sich der Anbau lohnt, hängt von den Referenzmärkten ab, die einen Einfluss auf die Entlohnung der Landwirte haben. Das Leguminosenportal „Legumehub“ hat eine Arbeit der Fachhochschule Südwestfalen aus dem Jahr 2019 veröffentlicht, bei der die Leguminosenpreise mit den Märkten für Futtermittel, Dünger und Fleisch verglichen wurden.
Die Korrelationen von Ackerbohnen auf die Märkte waren demnach stärker ausgeprägt als die von Futtererbsen. Diese werden offenbar mehr in der Humanernährung eingesetzt. Der Einsatz als Futterquelle ist der offensichtlichste. Daher sind die Preisbeziehungen zum Futtermittelmarkt am engsten abgesteckt. In der Regel orientiert sich der Preis an dem für Mischfutter, da das Leguminosenprotein ebenfalls in der Ration als Komponente eingesetzt wird.
Komplexer ist die Preisbeziehung zu Düngemitteln. Zwar leisten die Pflanzen mit ihrer Stickstoffanreicherung auch eine Düngeleistung, doch kann die auch negativ bewertet werden. So gewinnen Leguminosen bei steigenden Stickstoffpreisen einen Substitutionscharakter und werden nicht mehr wegen ihres Körnerertrages angebaut.
Die stärkste Korrelation der Erzeugerpreise für Leguminosen zeigt der Fleischpreis. Für die Erzeugung von Fleisch ist Futterprotein unabdingbar und heimisches Pflanzenprotein substituiert Importprotein.
Die Autoren gehen aber auch davon aus, dass sich das Preisgefüge mit wachsender Nachfrage nach neuem Protein künftig verändern wird.
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