Wie viele Daten braucht Smart Farming?

Landwirtschaft

Ausreißer, Wetter und Schädlingsdynamik

Mit Felddaten können Landwirte den  Vegetationsstand ihrer Vegetation bestimmen, Pflanzenkrankheiten erkennen und Bodendaten erheben. Die digitale Welt ist für den digitalen Alltag noch nicht so weit, doch schon erheben sich Fragen, wie oft Daten erhoben werden müssen.

Die US-Firma TerrAvion stellt Landwirten regelmäßige verschiedene Daten über eine Schnittstelle zur Verfügung. Die Firma spricht von deutlich mehr als fünf Standard-Datenerhebungen pro Feld und Saison. Bis zu 14 Überflüge pro Saison sollten es schon sein. Die Firma setzt auf bemannte Flugzeuge, die auch während der Saison Daten über die einzelnen Felder sammeln. Wetterabhängig überfliegt die Firma wöchentlich gebuchte Felder und unternimmt dabei bis zu drei Versuche, bis die Bild-Daten auch wirklich vorliegen.

Die Gründe sind unterschiedlich nachvollziehbar. Je nach Größe des Betriebes liegen die Schläge in verschiedenen Mikroklimazonen. Während auf einem Feld der Mähdrescher bereits unterwegs ist, sind andere Flächen für einen optimalen Erntezeitpunkt noch nicht so weit. Das gleiche gelte auch für die optimale teilflächenspezifische Düngerausbringung. Reifeverzögerungen erforderten ein wiederholtes Ausfahren auf andere Teilflächen.

Für den Pflanzenschutz sind mehrmalige Überflüge schon nachvollziehbarer. Die Populationen von Schaderregern entwickeln sich dynamisch. Was in einer Woche noch als geringer Schädlingsdruck bewertet wird, kann in der nächsten Woche schon ganz anders sein. Vegetationsstatus, Schädlingsentwicklung und Wetter ändern sich ständig. Wie oft beobachten Landwirte ihre Felder? Müssen in dieser Frequenz auch digitale Daten erhoben werden?

Für eine exakte Wiedergabe des biologischen Geschehens aus Wasserversorgung, Reifegrad, Nährstoffzustand der Vegetation und Schädlingsdruck sind möglichst viele Daten notwendig. Nur so wird eine falsche Entscheidung auf Grund eines Daten-Ausreißers vermieden.

Die Zahl der Überfahrten eines Feldes fließt in den Deckungsbeitrag ein. Demnächst auch die Zahl der Überflüge,

Roland Krieg

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