Wildes Brandenburg

Landwirtschaft

Wildreiches Brandenburg mit Rekordstrecke

Brandenburg gehört weiterhin zu den wildreichsten deutschen Bundesländern. Die jetzt im Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde ausgewertete Streckenstatistik (Abschusszahlen plus Totfunde, zum Beispiel durch Verkehrsunfälle) für das Jagdjahr 2012/13 belegt den Anstieg der Populationen etlicher Wildtiere.

So kamen im Land Brandenburg insgesamt 170.784 Stück Schalenwild zur Strecke, 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anstieg betrifft außer Muffelwild alle Schalenwildarten.

Die Rotwildstrecke beträgt 9.964 Stück. Der neue Landesrekord bedeutet eine Steigerung von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis. Mit jeweils über 1.000 Stück Rotwild waren die Landkreise Oder-Spree, Ostprignitz-Ruppin und Dahme-Spreewald an der Landesstrecke beteiligt.

Auch die Damwildstrecke stieg auf eine bislang nicht erreichte Höhe. Im Jagdjahr 2012/13 stehen 14.357 Stück Damwild zu Buche. Das ist ein Plus von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die größten Anteile hatten die Landkreise Potsdam-Mittelmark, Oberhavel und Uckermark.

Im Gegensatz dazu setzt sich der Trend sinkender Muffelwildstrecken der letzten drei Jagdjahre weiter fort. Im Jagdjahr 2012/13 wurden landesweit 751 Mufflons erlegt, 144 Stück weniger als im Vorjahr. Bedeutende Strecken konnten noch in Oberhavel und der Uckermark erzielt werden.

Beim Rehwild ist die bisherige Streckenhöchstmarke aus dem Jagdjahr 2009/10 übertroffen worden. In diesem Jagdjahr konnten 73.875 Stück Rehwild in Brandenburg erlegt werden. Die höchsten Strecken verzeichneten die Uckermark, Ostprignitz-Ruppin und die Prignitz. Das Rehwild hat damit einen Anteil von 43 Prozent an der Schalenwildstrecke des Landes.

Auch die Schwarzwildstrecke stieg im Vergleich zum Vorjahr an, insgesamt 71.837 Stück Schwarzwild konnten 2012/13 erlegt werden, ein Streckenplus von 18 Prozent. Die höchsten Schwarzwildstrecken wurden in der Uckermark und im Landkreis Märkisch- Oderland erzielt.

Auch beim Niederwild sind die meisten Strecken im Vergleich zum Vorjahr angestiegen:

Es wurden insgesamt 3.354 Feldhasen erlegt, 275 mehr als im Vorjahr. Allerdings sind 60 Prozent dieser Strecke Opfer des Straßenverkehrs.

Die Kaninchenstrecke des zurückliegenden Jagdjahres erreichte nicht ganz die Vorjahressumme. Landesweit sind immerhin 70 Kaninchen erlegt worden, 21 weniger als im Jagdjahr 2011/12.

Die Fasanenstrecke zeigt sich dagegen leicht erholt. Im betrachteten Zeitraum konnten 1.250 Fasane erlegt werden, 233 mehr als im Vorjahr.

Auch die Entenstrecke hat nochmals zugelegt. Insgesamt 10.741 erlegte Enten bedeuten einen Streckenanstieg von 13 Prozent. Das Gros der Strecke entfällt auf Stockenten, lediglich 2 Prozent beträgt der Anteil von Krick- und Tafelenten.

Deutlich höhere Zahlen als im Vorjahr verzeichnet die Gänsestrecke. Es konnten 4.781 Gänse erlegt werden, ein Zuwachs von 39 Prozent.

Ergänzt wird die Niederwildstrecke durch 2.351 erlegte Ringeltauben. Damit hält der Streckenanstieg dieser Wildart an, gegenüber dem Vorjahr beträgt er 8 Prozent.

Die Strecken der Raubwildarten folgen einem einheitlichen Trend: Es geht weiter aufwärts, bei manchen Arten äußerst rasant. Als Ursache kann nur ein weiterer Populationsanstieg in Frage kommen.

Im Jagdjahr 2012/13 wurden insgesamt 28.286 Rotfüchse erlegt, das sind 3.251 Füchse beziehungsweise 13 Prozent mehr als im Vorjahr.

Auch die Strecke beim Steinmarder konnte gesteigert werden und betrug im letzten Jagdjahr 1.368 Stück; 5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Dachsstrecke steigt weiterhin und hat einen neuen Landesrekord erreicht. Mit 3.759 Dachsen ist die bisherige Höchstmarke aus dem letzten Jagdjahr erneut übertroffen worden. Für ein Drittel dieser Strecke ist der Straßenverkehr verantwortlich.

Dramatisch verläuft der Streckenanstieg beim Waschbär. In nur vier Jagdjahren hat sich die Jahresstrecke fast verdoppelt und 2012/13 eine bemerkenswert neue Höchstmarke von 20.274 Exemplaren erreicht. Die aktuelle Strecke bedeutet für Brandenburg eine nochmalige bedeutende Streckenerhöhung von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Eine entsprechende Populationsentwicklung vorausgesetzt, sind die Folgen für das Niederwild und viele andere Arten nicht absehbar.

Auch beim Marderhund ist die rückläufige Streckenentwicklung der letzten Jagdjahre gestoppt. Die Strecke 2012/13 verbucht insgesamt 6.010 Marderhunde, ein Streckenplus von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Minkstrecke ist die höchste des Jahrzehnts und die insgesamt dritthöchste seit Wiedergründung des Landes Brandenburg. Im Jahr 2012/13 konnten 282 Minke gestreckt werden, 70 mehr als im Vorjahr.

MIL; Foto: roRo

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