Wildpflanzen für Felder und Teller
Landwirtschaft
Mehr als 300 Wildarten eingefroren
Wildpflanzen sind nicht nur Basis intakter Ökosysteme sondern als pflanzengenetische Ressourcen auch für die Züchtung der von ihnen abstammenden Kulturpflanzen wichtig. Sie verfügen über eine genetische Diversität, die durch langjährige Züchtungsprozesse nicht reduziert wurde. Somit spielen sie eine bedeutende Rolle als Resistenzträger, sind aber bislang in den großen Saatgutsammlungen weltweit unterrepräsentiert. Im zweiten Weltzustandsbericht über pflanzengenetische Ressourcen von 2012 wurde auf diese Erhaltungslücken eindringlich hingewiesen.
Ende April fiel der Startschuss für den Erhalt von mehr als 300 Wildpflanzenarten aus den vier Regionen Nordwest, Nord, Südwest und Süd, was die unterschiedlichen Naturräume Deutschlands widerspiegelt. Sie sind jetzt Inhalt der Genbank „Wildpflanzen für Ernährung und Landwirtschaft“, die nach einer fünfjährigen Aufbauphase durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) fertig gestellt wurde.
In dem Projekt wurde erstmalig Saatgut von heimischen Wildpflanzen gesammelt, die auch zwischenartlich interessant für die Landwirtschaft sein können. Das Sammeln und Aufbereiten der Samen wurde von vier Botanischen Gärten bewerkstelligt, die das wertvolle Saatgut nun bei minus 18 Grad Celsius bereit halten.
Lesestoff:
Eine Übersicht über den Genbankenbestand gibt es bei http://pgrdeu.genres.de
Klimawandel braucht Nutzpflanzenvielfalt
Roland Krieg