Wildpflanzen züchterisch verbessern

Landwirtschaft

Wildpflanzen und Leguminosen als Biogassubstrat verbessern

Wildpflanzen werden seit 2008 für die Biogaserzeugung angebaut [1]. Die alternativen Energiepflanzenmischungen besitzen als Dauerkultur klare ökologische Vorteile, müssen ihre Ökonomie aber noch immer unter Beweis stellen. Die im Handel erhältlichen Biogas-Wildpflanzen-Mischungen erzielen derzeit nur die Hälfte des üblichen Methanertrages. Da helfen niedrige Anbaukosten und die Eignung für ungünstige Standorte nur zum Teil.

Die Firma Saatgut Zeller aus Nordbayern hat jetzt über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe das Projekt zur züchterischen Verbesserung von Rainfarn und Beifuß begonnen. Diese beiden Pflanzen erwiesen sich auch bei Wassermangel als ertragsstabil. Die Züchter wollen aber auch Wegwarte, Goldrute, Eibisch und Alant in ein Züchtungsprogramm nehmen. Hinzu kommen Steinraute und Geißklee als Leguminosen in die Mischung, die Luftstickstoff im Boden fixieren und den Düngerbedarf erheblich reduzieren. Welche Mischung am Ende die richtige ist, wird sich zeigen.

Wildpflanzenmischung für die Biogasanlage
Gelb blühender Rainfarn, lilafarbene Blüten der Schwarzen Flockenblumen und der graue Beifuß in der Wildpflanzenmischung

Zum Arbeitsprogramm gehört das Sammeln von Wildpflanzenpopulationen und deren Kreuzungen, um eine hohe Ausgangsvariabilität für die gezielte Zucht zu haben. Danach wird veredelt, gekreuzt und am Ende sogar pillitiert. Die Züchter wollen nicht nur hohe Erträge erreichen. Sie müssen die unterschiedlichen Pflanzen so zusammenstellen, dass ein möglichst einheitlicher erntezeitpunkt möglich ist.

Wildpflanzenmischungen sind mehrjährig und schützen durch ganzjährige Bodendeckung vor Erosion. Die Blühzeiten liegen außerhalb von Brut- und Setzzeiten vieler Wildtiere.

Lesestoff:

[1] Energieäcker werden bunt

roRo (Text und Foto)

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