Wilhelm-Busch-Mühle
Landwirtschaft
Zum 100. Todestag von Wilhelm Busch
>Drei Hühner und ein stolzer Hahn endeten nach dem ersten Streich an einem langen, dürren Ast:
„Und ihr Hals wird lang und länger, |
Es waren Max und Moritz, die damit begannen, ihre unheilvolle Geschichte zu Ende zu bringen.
Heute vor genau 100 Jahren verstarb Wilhelm Busch, dessen Wiege in Wiedensahl, einem langgestreckten Straßendorf zwischen Mittelweser und Steinhuder Meer stand. Mehrfach zog die Familie um. Das erste Mal nach Ebergötzen nahe Göttingen, wo er zwischen 1841 und 1845 seine zweite Kindheit als Schüler verlebte und im Müllersohn Erich Bachmann einen lebenslangen Freund gewann.
Einst ausgezogen, um Maler zu werden, wurde Wilhelm Busch später durch seine Zeichnungen in den Münchenern „Fliegende Blätter“ zum Zeichner und Spaßmacher jenseits primitiver Lachreize.
Nicht nur Max und Moritz zeigen vor ihrem Hintergrund die Allgegenwärtigkeit ländlichen Lebens. Auch in „Der Bauer und das Kalb“ spiegelt sich ländlicher Alltag wieder – der wohl heute kaum noch verstanden wird. Die Widerspenstigkeit kleiner Kälber auf dem Weg zum Markt würde heute keine augenzwinkernde List mehr zulassen. Oder käme der Lkw-Fahrer auf die Lösung:
„Er hängt die Glocke um, schreit „Muh!“. |
1865 wurde Wilhelm Busch mit Max und Moritz berühmt:
„Max und Moritz wird es schwüle, |
Die war dem Zeichner wohl bekannt, denn das Vorbild war die Ebergötzener Obermühle der Familie Bachmann. „Kein Ort ist mit vertrauter als Ebergötzen“, schrieb Busch. Heute gibt es in der Mühle ein Wilhelm Busch-Museum und Führungen, die Besuchern zeigen, wie Mehl und Futtermittel vor hundert Jahren hergestellt wurden. Und wo Max und Moritz als Schrot auf den Holzdielen endeten.
Lesestoff:
www.wilhelm-busch-muehle.de Mühlengasse 8 in 37136 Ebergötzen
roRo; Foto: roRo; Wilhelm-Busch-Mühle in Ebergötzen