„Wir machen frisch“
Landwirtschaft
Bauernverband mit neuer Öffentlichkeitskampagne
Zum Bauerntag in Stuttgart 2009 warben die Bauern mit ihrem Arbeitsplatz: „Wir ackern für Deutschland“. Seit Montag holen sie die Verbraucher bei sich zu Hause ab. Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), stellte in Berlin die neue Imagekampagnbe mit den drei flotten Sprüchen „Wir machen frisch“, „Wir machen sauber“ und „Wir machen zart“ vor.
In Deutschland muss der Landwirt rechnerisch jeden Tag für jeden Verbraucher rund 5,75 qm bewirtschaften, um die Bevölkerung aus heimischer Erzeugung zu versorgen. Allerdings bedroht die landwirtschaftliche Erzeugung der „Flächenfraß“, also der Flächenverlust. So gehen in Deutschland pro Sekunde (!) 8,45 qm landwirtschaftliche Fläche verloren, die für Straßenbau und andere Baumaßnahmen versiegelt werden. Die Landwirte müssen also auf immer weniger Fläche weiterhin ausreichend produzieren, um nicht noch mehr Nahrungsmittel importieren zu müssen.
Seit Jahren steht die Landwirtschaft unter Druck. Konsumenten haben den Kontakt zur modernen Landbewirtschaftung verloren. Es geht um die Deutungshoheit. Mit den drei Motiven spricht der DBV den Verbraucher in seiner Lebenswelt an, die Hände repräsentieren die bäuerliche Arbeit. Die drei Motive sind der Anfang für eine neue Öffentlichkeitsarbeit.
Sie sollen keine Werbekampagne sein, sondern ein Dialogformat, das von den Bauern getragen werde. „Wir werden mit den Verbrauchern noch mehr als bisher darüber reden, was wir tun und mit welchem Hintergrund wir es machen“, verspricht Rukwied. Vor allem soll der scheinbare Gegensatz Landwirtschaft und Natur aufgehoben werden. Auch können Verbraucher kaum die Fortschritte beim Tierwohl erkennen.
roRo; Fotos: DBV (Himsel)