Wirtschaftsdünger umweltfreundlich ausbringen
Landwirtschaft
Remmel soll umweltfreundliche Gülleausbringung fördern
Der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) und der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) haben das nordrhein-westfälische Umwelt- und Landwirtschaftsministerium gebeten, umweltfreundliche Ausbringungsverfahren bei flüssigen Wirtschaftsdüngern gezielt zu fördern, um somit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Ressourcen- und Klimaeffizienz sowie des Emissionsschutzes auf den Weg zu bringen.
Wie die Präsidenten der Verbände, Friedhelm Decker (RLV) und Johannes Röring (WLV), an Nordrhein-Westfalens Umwelt- und Landwirtschaftsminister Johannes Remmel schreiben, gehöre die Land- und Forstwirtschaft zu den Bereichen, die von den Folgen des Klimawandels in besonderer Weise betroffen sein könnten. Größere Temperaturschwankungen oder deutlich weniger Niederschläge könnten über gute oder schlechte Ernten eines Jahres entscheiden. Der Klimawandel stelle daher eine Herausforderung für die landwirtschaftlichen Betriebe im Lande dar.
Gleichzeitig steige die Erwartung an die Landwirtschaft, zur Bewältigung des Klimawandels aktiv beizutragen, heben die Präsidenten hervor. Für eine mittel- bis langfristige Klimaschutzwirkung seien nach Auffassung von Wissenschaftlern des Johann-Heinrich-von-Thünen-Instituts (vTI) insbesondere im Hinblick auf eine Verringerung bodenbürtiger Treibhausgasemissionen unter anderem speziell ausgerichtete Fördermaßnahmen als Mittel der Wahl anzusehen. Besondere Bedeutung komme hierbei einer bodennahen Ausbringung flüssiger Wirtschaftsdünger zu.
Decker und Röring weisen darauf hin, dass die im vergangenen Jahr veröffentlichten Ergebnisse der Sondererhebung zur Wirtschaftsdüngerausbringung deutlich gemacht hätten, dass diese keineswegs Standard in den Betrieben sei. Mit einer breiteren Anwendung innovativer Ausbringungsverfahren könnte insoweit nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Ressourcen- und Klimaeffizienz sowie des Emissionsschutzes auf den Weg gebracht werden, darüber hinaus könnten die Möglichkeiten zur Geruchsminderung zur Sicherung des gesellschaftlichen Miteinanders beitragen.
Die Verbandspräsidenten machen aber darauf aufmerksam, dass angesichts zunehmend volatiler Erzeugerpreise die damit verbundenen finanziellen Belastungen die oftmals familienbäuerlichen Betriebe zusätzlich stark belasten dürften. Die Notwendigkeit einer Förderung zeigten auch Überlegungen im Rahmen der geplanten Neuausrichtung der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“, die eine emissionsarme und gewässerschonende Ausbringung von Wirtschaftsdüngern als Fördergrundsatz vorsehen. Abschließend machen Decker und Röring darauf aufmerksam, dass nicht zuletzt die notwenige Maßnahmenkonzeption und deren konkrete Umsetzung im Rahmen des geplanten Gesetzes zur Förderung des Klimaschutzes in Nordrhein-Westfalen ein guter Anlass zur gezielten Förderung sein könnten.
RLV