Wissenschaftscampus Phosphorforschung

Landwirtschaft

Phosphorforschung in Rostock

„Ohne Phosphor kann die Landwirtschaft nicht funktionieren, denn Phosphor ist ein wichtiger Stoff ohne den das Wachstum der Pflanzen nicht möglich wäre. Insgesamt verwendet die Düngemittelindustrie 82 % der weltweit abgebauten Phosphate“, erläuterte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus. „Im Hinblick auf die wachsende Weltbevölkerung, die hohe globale Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermitteln sowie den Rückgang der weltweiten Phosphorvorräte drohen weitreichende Konsequenzen für die Land- und Ernährungswirtschaft und somit für alle Verbraucherinnen und Verbraucher. Ich hoffe, dass uns die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Wege aufzeigen, wie wir mit knapper werdenden Phosphor-Ressourcen umgehen müssen und was es für neue Wege gibt, Phosphor zu recyceln oder effizienter zu nutzen“, so Backhaus.

Wissenschaftscampus

Den Wissenschaftlern steht seit Mittwoch in Rostock ein neuer Wissenschaftscampus für die Phosphorforschung zur Verfügung. Das Landwirtschafts- und das Wissenschaftsministerium, die Universität Rostock und fünf Leibniz-Institute haben einen entsprechenden Kooperationsvertrag unterzeichnet. Dazu zählen das Leibniz-Institut für Katalyse e.V. in Rostock (LIKAT), das Leibniz-Institut für Nutztiertechnologie in Dummerstorf (FBN), das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW), das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Groß Lüsewitz (IPK), das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP).

Vernetzung

„Mit dem Wissenschaftscampus wird die interdisziplinäre Zusammenarbeit gelebt. Der Wissenschaftscampus ist eine Auszeichnung für die Forschungslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern“, hebt Bildungs- und Wissenschaftsminister Mathias Brodkorb hervor. „Die Universität Rostock und außeruniversitäre Forschungsinstitute vernetzen sich, um sich mit den wichtigen Fragen rund um den Rohstoff Phosphor zu beschäftigten. Die finanzielle Unterstützung beider Ministerien zeigt, wie viel Wert die Landesregierung der Art und Weise der Zusammenarbeit der Einrichtungen und dem Forschungsthema beimisst“, sagte Brodkorb.

Phosphor

Phosphor, Symbol P, ist für alle Lebewesen essentiell. Wenn ein erwachsener Mensch über längere Zeit weniger als 0,7 g Phosphat pro Tag zu sich nimmt, entwickelt er Mangelerscheinungen wie Müdigkeit, Gewichtsverlust, Probleme bei der Knochen- und Zahnbildung und Wachstumsstörungen.

Pflanzen nehmen Phosphor als eines ihrer Hauptnährelemente aus dem Boden auf. P ist jedoch nur zu einem geringen Teil im Boden verfügbar. Tiere, insbesondere Bestände landwirtschaftlicher Nutztiere, bekommen Phosphor über das Futter. Aufgrund der geringen Effizienz des Aufschlusses pflanzlicher Phosphate beispielsweise im Magen-Darm-Trakt von Geflügel oder Schweinen werden bei moderner Haltung dem Futter Phytasen zugesetzt.

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Roland Krieg; LU MV

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