Wölfe auch in BW

Landwirtschaft

BW bereitet sich auf Wölfe vor

Brandenburg hat sie. Sachsen hat sie. Und auch Mecklenburg-Vorpommern hat sie. Selbst Niedersachsen ist sich mittlerweile sicher, mindestens eines der Exemplare zu beherbergen: Wölfe. Für Umweltschützer ist die Rückkehr des Isegrim ein Zeichen intakter Natur, den Schäfern und manchem Anwohner eher die Wiederbelebung archaischer Alpträume. In der Lausitz wurde im Februar ein Wolf illegal geschossen, der sich zwei Tage lang mit einer Bauchverletzung herumschleppen musste, bevor er verendete. Keine Werbung für Sachsen, das mittlerweile fünf Wolfsrudel beherbergt.

Akzeptanz fördern
Die Landwirtschafts- und Umweltministerien bemühen sich redlich um einen Interessenausgleich zwischen Wolffans und -gegner. Nachdem in Berlin vor zwei Jahren eine große Wolfstagung stattfand, folgen auf Länderebene weitere. So auch in Baden-Württemberg, wo es seit der Ausrottung vor 150 Jahren keine Wölfe mehr gibt – doch Peter Hauk, Minister für Ernährung und Ländlicher Raum, wies bei der Eröffnung des 1. Wolfssymposiums am Montag auf die Möglichkeit hin: „Die Wolfspopulation in den französisch-italienischen Alpen und dem Apennin ist keine 300 Kilometer von Baden entfernt. Da abwandernde junge Wölfe auf der Suche nach einem eigenen Revier oft viele hundert Kilometer zurücklegen, müssen wir uns auf die Rückkehr dieses großen Beutegreifers einstellen.“ 2006 wurde südlich des Starnberger Sees ein Wolf überfahren, der nach genetischer Analyse aus diesem Revier stammt. Auf dem Weg nach Baden-Württemberg?
Baden-Württemberg will die Öffentlichkeitsarbeit auf fundierte Sachkenntnisse stellen, denn die dem Tier nachgesagte Gefährlichkeit „ist weit übertrieben“, so Hauk. Das Bundesland will Regelungen formulieren, die Schäden bei Nutztieren ausgleichen und einen Handlungsleitfaden erstellen, der behördliche Zuständigkeiten regelt und Kommunikationswege festlegt.
Auch im Südwesten der Republik haben sich die ökologischen Bedingungen für den Wolf verbessert: Mehr Wald und mehr Wild.

roRo

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